Posts Tagged: Genrenale

Die kleine Genrefibel Teil 100: German Genre

Willkommen zur Kleinen Genrefibel Teil 100. Wow! 100 Jahre Genrefibel, das muss gefeiert werden, am besten natürlich mit einem Höhepunkt des Genrefilms. Doch das heutige Thema lässt die Vermutung keimen, hier ist eventuell Ironie im Spiel – german genre oder der Deutsche Genrefilm, für viele immer noch ein Oxymoron. Wir wollen aber hier trotz aller Realitäten nicht miesepetern oder trauerbegleiten, sondern unsere Reise mit genau derselben Leidenschaft bestreiten wie in den 99 Genrefibeln zuvor. So gänzlich unvertraut ist er uns ja nicht, dieser Deutsche Genrefilm, in den Fibeln oft beispielhaft präsent, doch immer überschattet von den Werken anderer Filmnationen und dieser einen scheinbar übermächtigen Filmindustrie aus Fernwest, die mit dem goldenen H.

Der Traumfalter Jahresrückblick 2019

Yalla, liebe Ehrenmenschen & Swaggernauten, Willkommen zurück aus den Weihnachtsferien. Na, alles schlurky? Ich hoffe mal, Ihr hattet ein paar endlaser Feiertage und wurdet nicht zu sehr geRickRolled oder gar geWhamt, beim Cornern oder Fensterln draußen im Outer Rim, habt keinen Screenitus bekommen beim bingewatchen oder seid anderweitig verdummfallt, das wär voll wack. Nach dieser hoffentlich erfolgreichen Zielgruppenvergrößerung nun weiter im Fließtext. Wie Ihr sicherlich gemerkt habt, neigt sich das Jahr 2019 mit geradezu pornöser Schiefwinkligkeit seinem Ende entgegen. Ich hatte sowas bereits im Januar vorausgeahnt. Das alte Jahrzehnt scheidet, eine neue Dekade beginnt, was also kann es Schöneres geben, als nochmal zünftig vom Leder zu ziehen und all die High- und Lowlights des Film- und Serienjahres 2019 Revue passieren zu lassen?

G For Genrenale

Es gibt viele unschöne Dinge mit G am Anfang, Genickbruch, Gentrifizierung, Genmanipuliertes oder Generationskonflikte, ein paar ganz nette Sachen wie Genussmittel oder Genesungswünsche, aber nur ganz wenige Angelegenheiten, die wirklich aufregend sind. Bis vor ein paar Jahren wäre mir da nur Genitalbereich eingefallen, doch diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei. Denn seit es jenes “tiny little german genre festival” in Berlin gibt, hat faszinierende, phantastische, fesselnde, wilde, subversive, mutige und vor allem leidenschaftliche Genrefilmkultur aus deutschen Landen wieder ein Synonym – die GENRENALE.

GENRENALE6 NEW BLOOD: THE RETURN

Welcome Back In Hell, Ihr Pfähler, Schlitzer, Gunslinger, Reptoloiden, Cyborgs, Wizards, Bärenköpfer, Endzeitstreifer, Zombiejäger, Zombiejägerinnen, Witches & Bitches, Superhelden, Freaks und Freischärler des Subversiven. Willkommen zurück zur GENRENALE6, jenem phantastisch-fantastischen Festival, welches sich ganz dem Deutschen Genrefilm verschrieben hat. Nach einem Jahr Pause ist der Durst nach frischem Blut umso größer und alles ist saftiger als zuvor. Statt im Februar entzündet die GENRENALE nun im Mai ein Genrefeuerwerk, zum ersten Mal gastiert das Filmfestival im UCI Kinowelt Colloseum Berlin anstelle im Genrenalepalast Berlin Babylon, NEW BLOOD ist das neue Motto, der Rest bleibt gewohnt grandios:  sechs Langfilme, 50 Kurzfilme an vier Tagen, Pitching & Podium, frische Blutkonserven mutiger junger Filmemacher, bekannte Festivalurgesteine, was für Rückkehr!

German Genre Roundabout

Deutschland im Herbst 2018. Eine Genrenation grübelt, überall Stillstand oder Leisetreterei. Als im August der deutsche OSCAR-Kandidat bekanntgegeben wurde, der für Deutschland 2019 ins Rennen gehen soll, wurde die Misere mal wieder überdeutlich. “Schicken wir den Donnersmarck dahin, der hat schon einen OSCAR gewonnen und somit Parketterfahrung.” Deutsches Bewältigungsdrama also mal wieder, unabhängig von der Qualität von WERK OHNE AUTOR. Aber Mut sieht anders aus. Nicht nur, dass auf der deutschen Bewerberliste neben 3 TAGE IN QUIBERON auch Michael Bully Herbigs Thriller BALLON stand, der ein spannendes Kapitel deutscher Geschichte mit Mitteln des Genrefilms erzählt. Ein Blick nach Schweden macht es noch deutlicher, dort geht das Fantasykrimidrama BORDER ins Rennen um den besten fremdsprachigen Film. Das ist mal beeindruckend.

Genre Made In Germany

Das Jahr 2017 ist ein besonderes Jubiläumsjahr, denn es rundet sich zum fünfhundertsten Male die Thesenverspachtelung der Wittenberger Schlosskirche durch den Genrefilmer Martin Luther, dem Urururonkel von Lex Luther. Damals ging es um Reformation, und dieser Vibe erklingt auch 500 Jahre später noch durch die BRD, die Betroffenheitsrepublik Deutschland. Denn es gibt noch so viele Dinge neben konfessioneller Abgrenzung und der Homogenisierung von Milch, die reformiert gehören in diesem Lande. Zum Beispiel die Filmkultur. Während auf der BERLINALE der Vakuumszustand der Bewältigungsfilmerei befeiert wird, beweist die GENRENALE mittlerweile zum 5. Mal in Folge, dass es in Deutschland durchaus auch Filmemacher gibt, die ihre Visionen um kontroverse, aufreibende und unangepasste Stoffe mit den Stilmitteln des internationalen Genrefilms realisieren wollen und das auch tun, gegen jeden Widerstand der fantasiefeindlichen und bürokratisch verwalteten Filmbranche Deutschlands, die scheinbar jeden Anschluss an den internationalen Markt verloren hat.

GENRENALE 5

Endlich ist der Januar vorbei und nun sind es nicht einmal mehr vierzehn Tage bis zur GENRENALE5 vom 13. – 16. Februar 2017. Richtig, die GENRENALE feiert bereits ihren fünften Geburtstag, seit 2013 steht das Festival für den deutschen Genrefilm und vor allem für die Filmemacher, die abseits der traurig langweiligen deutschen Filmlandschaft für ihre Visionen und vor allem für mehr Genrevielfalt kämpfen. Es ist ein Kampf, nach wie vor, aber besonders in diesem Jahr zeigen sich die ersten Früchte dieses Kampfes, denn nie zuvor war die GENRENALE üppiger und fantastischer.

Der Traumfalter Jahresrückblick 2016

Nach meiner erfolgreichen Doktorarbeit über den binomialen Einfluss chaotischer Axiomensysteme am Beispiel STAR TREK, also warum nur die geraden Teile gut sind wie DER ZORN DES KHAN, ZURÜCK IN DIE GEGENWART oder DAS UNENTDECKTE LAND, also gleich als ich mit diesen Berechnungen fertig war (die Lösung war übrigens 1 1/2), blätterte ich in meinem Karteikartenschrank und wollte meine Theorie auf Filmjahrgänge ausweiten. Denn 2015 war ein fantastischer Jahrgang. STAR WARS kam zurück, MAD MAX FURY ROAD ließ die gesamte Actionkonkurrenz Staub fressen, EX-MACHINA, INSIDE OUT, BIRDMAN, SICARIO, das Filmjahr 2015 war das beste Filmjahr 2015 seit Langem. Sind ungerade Filmjahrgänge denn nun besser als gerade? Blicke ich jetzt zurück auf das Filmjahr 2016, welches genau in diesem Moment die Segel streicht, und zwar in der Farbe Möhrengelb, dann scheint sich diese Theorie zu bewahrheiten. Aber in Wirklichkeit ist alles noch viel, viel schlümmer.

Die neue Unwirklichkeit

Eine Hauptstadt im Festivalfieber. Ganz Berlin ächzt unter der Knechtschaft von Gaius Julius Kosslick. Ganz Berlin? Nein, ein kleines Kino in Mitten der Mitte leistet nun schon seit vier Jahren Beihilfe zum Widerstand. Die GENRENALE, das Festival für den deutschen Genrefilm, das Bollwerk gegen die Uniformität filmischer Kältestarre und Mutlosigkeit im deutschen Betroffenheitskino und Betäubungsfernsehen, hat erfolgreich ihren vierten Staffellauf absolviert und purzelte am Donnerstag Nacht über die Zielgerade. Erster! Mit großem Abstand zur BERLINALE.

GENRENALE 4

In einem altdeutschen Kinderspruch heißt es: “Erst Eins, dann Zwei, dann Drei, dann Vier, dann steht die GENRENALE vor der Tür.” Also sinngemäß! Bald ist es wieder soweit und die blutverschmierten Pforten in die Untiefen des deutschen Genrefilms öffnen sich erneut, dass es nur so knarrt. KEEP IT UNREAL heißt das Motto der diesjährigen vierten Ausgabe des Festivals, welches exklusiv dem deutschen Genrefilm gewidmet ist. Wie im letzten Jahr gibt es an zwei vollen Tagen wieder Action, Science Fiction, Fantasy, Horror, Mystery und Neo Noir, verpackt in illustre Shorts-Rollen, dazu das MORBIDO Special, Pitching, Podium und Preisverleihung.

Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de