Posts Tagged: Neuer Deutscher Genrefilm

G For Genrenale

Es gibt viele unschöne Dinge mit G am Anfang, Genickbruch, Gentrifizierung, Genmanipuliertes oder Generationskonflikte, ein paar ganz nette Sachen wie Genussmittel oder Genesungswünsche, aber nur ganz wenige Angelegenheiten, die wirklich aufregend sind. Bis vor ein paar Jahren wäre mir da nur Genitalbereich eingefallen, doch diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei. Denn seit es jenes “tiny little german genre festival” in Berlin gibt, hat faszinierende, phantastische, fesselnde, wilde, subversive, mutige und vor allem leidenschaftliche Genrefilmkultur aus deutschen Landen wieder ein Synonym – die GENRENALE.

GENRENALE6 NEW BLOOD: THE RETURN

Welcome Back In Hell, Ihr Pfähler, Schlitzer, Gunslinger, Reptoloiden, Cyborgs, Wizards, Bärenköpfer, Endzeitstreifer, Zombiejäger, Zombiejägerinnen, Witches & Bitches, Superhelden, Freaks und Freischärler des Subversiven. Willkommen zurück zur GENRENALE6, jenem phantastisch-fantastischen Festival, welches sich ganz dem Deutschen Genrefilm verschrieben hat. Nach einem Jahr Pause ist der Durst nach frischem Blut umso größer und alles ist saftiger als zuvor. Statt im Februar entzündet die GENRENALE nun im Mai ein Genrefeuerwerk, zum ersten Mal gastiert das Filmfestival im UCI Kinowelt Colloseum Berlin anstelle im Genrenalepalast Berlin Babylon, NEW BLOOD ist das neue Motto, der Rest bleibt gewohnt grandios:  sechs Langfilme, 50 Kurzfilme an vier Tagen, Pitching & Podium, frische Blutkonserven mutiger junger Filmemacher, bekannte Festivalurgesteine, was für Rückkehr!

Die kleine Genrefibel Teil 73: Dogma 95

Es ist Film, Zeit, dass sich was dreht. Denn Film bedeutet Bewegung, Movie, das kommt von moving pictures, gemeint ist das bewegte Bild. Auch wenn wir in der Kleinen Genrefibel den Weg des Films durch die Jahrzehnte fast ausschließlich an Genres und Subgenres festmachen, bedeutet das nicht, dass es nicht auch andere Auslöser für diverse Richtungsänderungen innerhalb der Filmkunst gab. In der Kleinen Genrefibel Teil 54: Viva España haben wir bereits eine solche kennengelernt, die spanische Kulturrevolution “Movida Madrileña”, welche nach dem Ende der Franco-Diktatur auch dem spanischem Film eine solche neue Richtung gab. Nicht nur Genres haben das Gesicht des Films verändert, manchmal dachte man in größeren Dimensionen.

The Blumhouse Experience

Unter dem Hashtag #shocktober werden in Blogs und Foren momentan Horrorfilme besprochen, lobgehudelt oder verteufelt, ein schöner Brauch seit ein paar Jährchen. Denn alle wissen, der Oktober war schon immer der Horrormonat schlechthin. Ob im Kino, auf Blu-ray, DVD oder im TV, für Horrorfilme gibt es keine bessere Jahreszeit. Auch wir wollen an diesem Gelage teilhaben und erklären den Oktober auf Traumfalter Filmwerkstatt zum Horror-Special inklusive Retro Review und einer kleinen Genrefibel über Stephen King. Wir wollen aber nicht ausschließlich in der Vergangenheit weilen, sondern uns auch ein wenig mit der aktuellen Lage an der Horrorfilmfront beschäftigen. Funktioniert Horror noch immer global? Und wie wirkt sich das wirtschaftlich aus?

Die neue Unwirklichkeit

Eine Hauptstadt im Festivalfieber. Ganz Berlin ächzt unter der Knechtschaft von Gaius Julius Kosslick. Ganz Berlin? Nein, ein kleines Kino in Mitten der Mitte leistet nun schon seit vier Jahren Beihilfe zum Widerstand. Die GENRENALE, das Festival für den deutschen Genrefilm, das Bollwerk gegen die Uniformität filmischer Kältestarre und Mutlosigkeit im deutschen Betroffenheitskino und Betäubungsfernsehen, hat erfolgreich ihren vierten Staffellauf absolviert und purzelte am Donnerstag Nacht über die Zielgerade. Erster! Mit großem Abstand zur BERLINALE.

GENRENALE 2015

Endlich ist das Programm der diesjährigen GENRENALE 3 online gegangen, wie man heute sagt. Das erste und einzige Filmfestival, dass gänzlich dem deutschen Genrefilm gewidmet ist, geht damit in die dritte Runde. Darauf einen Dujardin! Präsentiert wird die diesjährige GENRENALE von TELE 5, dem duften Münchner Sender, dem wir BIM BAM BINO zu verdanken haben, auf dem aber auch Animes laufen (was für eine wundervolle Gelegenheit zum cross promoten, darauf noch einen Dujardin) und so mancher Genreklassiker. Zwei volle Tage Programm stehen an, wollen wir über die Programmpunkte diskutieren? Nein! Heute wollen wir uns einfach nur freuen, diskutiert wird ohnehin hinterher.

Die dritte Gen(r)eration

Wellen. Wellen sind mir einerseits suspekt. Ich mochte schon im Mathematikunterricht ungern mit Wellen diskutieren. Andererseits bereiten sie mir auch Unbehagen und Angst. Große Wellenberge, wie zuletzt in INTERSTELLAR, finde ich schaurig. Dieses Phänomen nennt sich Cymophobie, die Angst vor Wellen. Abseits dieser fürchterlichen Betrachtung gibt es aber auch positive Wellenaspekte. Retrospektive Belange zeitrhythmischer Natur, chronologische Beständigkeit oder temporäre Empfindungen kommen auch in Wellenform daher.

Leidenschaft und Selbstausbeutung

Die Berliner Festivalwoche ist mittlerweile vorüber und mit ihr auch die GENRENALE2, ein Festival mit dem Label 100% GERMAN GENRE CINEMA. Genug Zeit also, um den Tag des deutschen Genrefilms ein wenig nachzuverarbeiten. GENRENALE2 im GENRENALE-PALAST Babylon Mitte, das war ein volles Tagesprogramm an Kurzfilmen, Trailern, einem Serienpiloten bis hin zu einer spätstündlichen Retrospektive, der LAST MARTIAL ARTS CHALLENGE, in der es die KAMPFANSAGE-Trilogie zu sehen gab. Das Herzstück der Veranstaltung aber war die Podiumsdiskussion “Rückkehr zur dämonischen Leinwand – Hindernisse und Chancen des deutschen Genrefilms“, in der es natürlich um das zentrale Thema für Filmemacher geht, die Genre in Deutschland machen wollen, nämlich, warum ist das so schwer, in diesem Land Genrefilme zu machen. Bevor ich näher auf die interessante Diskussionsrunde eingehe, denn das Gesagte ist wichtig und muss verbreitet werden, fangen wir doch an mit den…

GENRENALE 2014

Während die BERLINALE in diesem Jahr zum 63. Mal stattfand, das FANTASY FILMFEST, eines der weltweit wichtigsten Genrefilm-Festivals überhaupt, bereits zum 27. Mal, schickt sich eine neue Plattform im Jahr 2014 an, frischen Wind in die hiesige Festivallandschaft zu bringen – die GENRENALE. Obwohl BERLINALE und FANTASY FILMFEST zwei Veranstaltungen sind, wie sie unterschiedlicher kaum sein könnten, die Schnittmengen aus Genrefilm und Deutschland sind auf beiden Seiten gleichermaßen deprimierend. Während die BERLINALE nun nicht gerade als Genrefilm-Festival bekannt ist, bietet das FANTASY FILMFEST zwar superbe internationale Genrefilm-Produktionen, ein deutscher Beitrag gleicht aber weiterhin einer verlorene Injektionsnadel im Genrefilmheuhaufen. Deutschland und Genrefilm, das sind noch immer zwei schwer vorstellbare Angelegenheit.

Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de