Posts Tagged: Kurzfilm

GENRENALE6 NEW BLOOD: THE RETURN

Welcome Back In Hell, Ihr Pfähler, Schlitzer, Gunslinger, Reptoloiden, Cyborgs, Wizards, Bärenköpfer, Endzeitstreifer, Zombiejäger, Zombiejägerinnen, Witches & Bitches, Superhelden, Freaks und Freischärler des Subversiven. Willkommen zurück zur GENRENALE6, jenem phantastisch-fantastischen Festival, welches sich ganz dem Deutschen Genrefilm verschrieben hat. Nach einem Jahr Pause ist der Durst nach frischem Blut umso größer und alles ist saftiger als zuvor. Statt im Februar entzündet die GENRENALE nun im Mai ein Genrefeuerwerk, zum ersten Mal gastiert das Filmfestival im UCI Kinowelt Colloseum Berlin anstelle im Genrenalepalast Berlin Babylon, NEW BLOOD ist das neue Motto, der Rest bleibt gewohnt grandios:  sechs Langfilme, 50 Kurzfilme an vier Tagen, Pitching & Podium, frische Blutkonserven mutiger junger Filmemacher, bekannte Festivalurgesteine, was für Rückkehr!

Die kleine Genrefibel Teil 69: AG Kurzfilm

In der kleinen Genrefibel wird das Klein heute groß geschrieben. Ein Satz voller Mysterien. Oder sollte es besser heißen kurz? Wäre treffender, aber ich bezweifle es, kurz waren die bisherigen 68 Folgen der Genrefibel ja selten. Dennoch geht es heute um die Kürze, denn wir beschnuppern eine Gattung Film, die zwar jedem bekannt sein dürfte, zu der aber die meisten keine so emotionale Verbindung herstellen können wie zum abendfüllenden Spielfilm. Die Rede ist selbstverständlich vom nicht-abendfüllenden Film oder kurz Kurzfilm. Jeder Filmfreund da draußen weiß, Filme gibt es in verschiedenen Längen. Und dann gibt es noch den Kurzfilm. Manche bekritteln, der Kurzfilm sei ihnen zu kurz. Und man muss schon einen Pfiffikus an Filmfan finden, der die Frage beantworten kann: “Nenn mir mal einen tollen Kurzfilm!”

Genre Made In Germany

Das Jahr 2017 ist ein besonderes Jubiläumsjahr, denn es rundet sich zum fünfhundertsten Male die Thesenverspachtelung der Wittenberger Schlosskirche durch den Genrefilmer Martin Luther, dem Urururonkel von Lex Luther. Damals ging es um Reformation, und dieser Vibe erklingt auch 500 Jahre später noch durch die BRD, die Betroffenheitsrepublik Deutschland. Denn es gibt noch so viele Dinge neben konfessioneller Abgrenzung und der Homogenisierung von Milch, die reformiert gehören in diesem Lande. Zum Beispiel die Filmkultur. Während auf der BERLINALE der Vakuumszustand der Bewältigungsfilmerei befeiert wird, beweist die GENRENALE mittlerweile zum 5. Mal in Folge, dass es in Deutschland durchaus auch Filmemacher gibt, die ihre Visionen um kontroverse, aufreibende und unangepasste Stoffe mit den Stilmitteln des internationalen Genrefilms realisieren wollen und das auch tun, gegen jeden Widerstand der fantasiefeindlichen und bürokratisch verwalteten Filmbranche Deutschlands, die scheinbar jeden Anschluss an den internationalen Markt verloren hat.

GENRENALE 4

In einem altdeutschen Kinderspruch heißt es: “Erst Eins, dann Zwei, dann Drei, dann Vier, dann steht die GENRENALE vor der Tür.” Also sinngemäß! Bald ist es wieder soweit und die blutverschmierten Pforten in die Untiefen des deutschen Genrefilms öffnen sich erneut, dass es nur so knarrt. KEEP IT UNREAL heißt das Motto der diesjährigen vierten Ausgabe des Festivals, welches exklusiv dem deutschen Genrefilm gewidmet ist. Wie im letzten Jahr gibt es an zwei vollen Tagen wieder Action, Science Fiction, Fantasy, Horror, Mystery und Neo Noir, verpackt in illustre Shorts-Rollen, dazu das MORBIDO Special, Pitching, Podium und Preisverleihung.

GENRENALE RELOADED

Der Sommer nimmt leise Abschied und das ist auch gut so, denn frühe Dunkelheit, Herbstlaub und Schmuddelwetter sind des Genrefans Freund. Im September und Oktober starten endlich wieder ein paar Horrorfilme in den Kinos (SINISTER 2, THE VISIT, REGRESSION, CRIMSON PEAKS, STUNG) und plötzlich ist sie wieder da, die pure Genrelust, der es im Sommer einfach zu heiß war und die sich in eine dunkle Ecke verkrochen hat. Passend dazu geht es langsam wieder mit den Vorbereitungen zur GENRENALE 4 im Februar 2016 los, denn so ein Festival braucht Futter. Abermals ruft die GENRENALE nach aktuellen Genre- Kurz und Langfilmen mit professionellem Anspruch aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Da will ich gern mitrufen!

Das Anti-Mainstream Transpirant

Mein grippaler Infekt ist Genrefan. Zwei Wochen plagte mich der Hallerwachl mit Husten, Schnupfen, Heiserkeit, doch dann kam er zur Besinnung und gab mir zwei Tage frei – am Morgen des 11. Februar war meine Erkältung plötzlich spurlos verschwunden. Zwei Tage lang Deutsches Genrekino genießen statt zu beniesen, das war mir vergönnt in den letzten 48 Stunden. Nun sitze ich hier und will das resümieren, für mich, für Euch, für meinen grippalen Infekt, der sich in dieser Zeit auf der FIFTY SHADES OF GREY – Premiere herumgetrieben hat. Was war los an zwei Tagen GENRENALE, die ganz im Zeichen des Deutschen Genrefilms standen?

Die kleine Genrefibel Teil 30: Anthologia

Nun ist bald Weihnachten, also auch wieder Zeit für eine kleine Weihnachtsfibel. Im letzten Jahr waren es Märchenverfilmungen aus aller Welt und was passt besser zu Weihnachten, als Geschichten zu erzählen. Am Heiligen Abend ist es diese eine Geschichte um den Sohn des Zimmermanns aus der duften Kurzgeschichtensammlung namens Bibel. Doch darum soll es heute nicht gehen. Wir beschäftigen uns in der Weihnachtsausgabe der kleinen Genrefibel Numero 30 mit Anthologien im Bereich Horrorfilm. Wir wollen es mit ausufernden Betrachtungen nicht übertreiben, aber eine Horroranthologie, ein Episoden- oder Omnibusfilm, wie man so schön sagt, ist sowohl geschichtlich als auch dramaturgisch ein wirklich interessantes Gebiet der Genrefeldforschung.

Low

Ich bin wieder zurück von einer Woche FILMFEST DRESDEN. Vieles hat sich verändert. Mein Türschloss klemmt nicht mehr, ein untrügliches Zeichen für den beginnenden Sommer. Obwohl ich Sohn einer Physiklehrerin bin, weiß ich nicht recht wieso. Dehnt sich Holz oder Aluminium bei steigenden Temperaturen aus oder schrumpft? Den ganzen Winter über hat die dämliche Tür geklemmt. Jetzt lässt sie sich ganz leicht öffnen und schließen. Für die meisten sind solche Lappalien nur werkstoffbedingtes Arbeiten von Bauelementen. Bei mir ist das eher ein metaphorischer Fingerzeig. Im Sommer klemmt´s insgesamt weniger.

PEUR(S) DU NOIR

Abgesehen von japanischen Manga-Verfilmungen ist der Markt für erwachsene Animationsfilme relativ überschaubar. Nur vereinzelt findet man kleine Perlen wie WALTZ WITH BASHIR oder PERSEPOLIS, die ernste Themen wie Revolution, Krieg oder Tod thematisieren. Im Horrorgenre fällt einem höchstens noch FELIDAE ein, darüber hinaus sind animierte Filme für ein volljähriges Publikum ziemlich selten. 2007 realisierten sechs bekannte und gefeierte Comickünstler unter der Regie von Grafikdesigner Etienne Robial einen minimalistischen und atmosphärischen Episodenhorrorfilm, ausschließlich in Schwarz-Weiß. Trotz unterschiedlichster Animationsstile und Techniken dreht sich in FEAR(S) OF THE DARK alles um Ängste, Phobien oder Alpträume.

…sah ich noch einmal die Lichter der Stadt

Der kalte, nasse Nieselscheiß, dieser frostige Dreck voller Kieselsteine, Reste von Chinaböllern und Kot, Kot, Kot, wohin das Auge blicket. Ja, es ist ekelhaft da Draußen, dieser beknackte Winter, und die paar Sonnenstrahlen machen´s auch nicht wirklich besser…wie dämlich, jetzt schreibe ich hier schon über Wetterbefindlichkeiten, das sollte ich besser Sibylle Berg überlassen. Aber das hat ja bald ein Ende. Denn es gibt eine Pforte, einen Zeitspalt, eine semipermeable Membran, wenn man diese durchschreitet, wird alles besser. Diese Tage des Wandels finden in diesem Jahr vom 16. bis 21. April statt. Für mich ist jedes Jahr das FILMFEST DRESDEN die magische Schwelle hinein in den Frühling.

Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de