Posts Tagged: Splatter

Die kleine Genrefibel Teil 93: Body Horror

Zu Beginn dieser Kleinen Genrefibel beantworte ich erstmal ein paar Leserbriefe. Feigwart Felb aus Fresenhagen schreibt: „Hallo. Die letzten beiden Genrefibeln haben mir nicht so gut gefallen. Tiere und experimentelle Filme, das ist nicht das, wovon die Kinder kommen. Wann gibt es endlich mal wieder was mit Blut und Splatter und so?“ Nun, lieber Feigwart Felb aus Fresenhagen, wir sind inzwischen bei Teil 93 der Kleinen Genrefibel angekommen und so manch Subgenre macht sich nun natürlich rar, denn derer Zahl ist begrenzt, vor allem im Bereich Horror, in dem ihr Wunsch nach Blut und Splatter und so ja inkludiert ist. Doch nicht verzagen, denn ein Subkomplex der Horrorfilmkunst ist noch übrig und wie es der Zufall so will, beschäftigen wir uns genau heute damit. Doch freuen Sie sich nicht zu früh, denn trotz teilweise heftig-deftiger Splattereinlagen gibt es auch in diesem Subgenre diverse Überschneidungen mit Tieren und dem Experimentalfilm. Das heutige Thema heißt Body Horror, aber der Begriff wirft Fragen auf.

Die kleine Genrefibel Teil 83: Survival

Die kleine Genrefibel ist zurück und begibt sich erneut in die schaurig-schröcklichen Gefilde des Horrorfilms. In Sachen Horror, da sind sich Genrekundler einig, geht es um die Urängste des Menschen und nach 17 Horrorgenrefibeln stellt sich die Frage, welche Urängste noch bleiben, haben wir uns doch bereits mit allerlei grässlichen Grausamkeiten beschäftigt. Doch es gibt so etwas wie eine Ur-Urangst, welche allen Bedrohlichkeiten des Horrorfilmes zugrunde liegt, egal ob Schlitzstrolche, Werwölfe oder japanische Geisterwesen – es ist die Angst vor dem Tod. Nicht selten ist man im Horrorgenre einer todbringenden Gefahr ausgeliefert, doch es gibt einen Schutzmechanismus, mit dem es Figuren in Horrorfilmen schaffen können, den rettenden Abspann zu erreichen.

Fantasy Filmfest White Nights 2020

Ein gesundes, gesegnetes und gesottenes neues Jahr, liebe Leser. Heute ist doch der 1. Januar, oder? Bevor wir uns verquatschen, fangen wir mal ohne große Vorrede an, ich muss noch Stromzähler ablesen. Wir befinden uns in einer neuen Dekade, alles ist anders, aber damit man es nicht so merkt, beginnt 2020 wie die Jahre zuvor mit den Fantasy Filmfest White Nights, inzwischen bereits zum fünften Male. Wie immer haben die White Nights zehn Genreschmankerl im Gepäck, damit kann man sich schon mal ordentlich auf das neue Jahr eingrooven, was immer das auch heißen mag. Werfen wir wie immer einen scheuen Blick auf die Highlights des Programms, welche an den nächsten Wochenenden in sieben deutschen Städten über diverse Leinwände flimmern.

Die kleine Genrefibel Teil 78: Asia Horror

Anfang der 90er Jahre, als nach dem Ende des kalten Krieges die weltlichen Schranken West und Ost fielen und die Globalisierung ihren Lauf nahm, galt er noch als Geheimtipp für hauptsächlich durch US-amerikanische Filme geprägte Cineasten mittleren Baujahrs – dabei hatte der asiatische Film bereits eine ebenso bewegte Kulturgeschichte hinter sich und vor allem noch vor sich. Obwohl sich kein Filmmarkt weltweit so schnell und kreativ weiterentwickelt hat wie das ostasiatische Kino, für manche blieb es auf ewig ein Pergament mit sieben verschnörkelten Schriftzeichen. Krude japanische Animes, Martial Arts Action aus Hong Kong, Bollywood, die Ballerepen eines John Woo oder der gute alte Godzilla, der Diskurs über das asiatische Kino schien damals, abseits dieser Schlagworte, nur unter echten Filmfreaks und Nerds stattzufinden. Heute, knapp 30 Jahre später, ist die Sicht eine völlig andere, denn die internationale Filmlandschaft und neue kreative Impulse werden maßgeblich vom asiatischen Kino bestimmt.

Die kleine Genrefibel Teil 75: Zombieland

Die kleine Genrefibel feiert mit ihrer 75. Ausgabe ein besonderes Jubiläum. So wollte ich ihr und allen Genrefans da draußen auch ein ganz besonderes Jubiläumsgeschenk machen. Da das Thema für Folge 75 schon länger fest stand, erwirkte ich allein mit dem Amtsgericht Tiergarten in Berlin die Entschlagnahmung des seit 1983 indizierten und seit 1991 eingezogenen Klassikers DAWN OF THE DEAD von George A. Romero, auch bekannt als ZOMBIE. Die Zombies im Kaufhaus stehen also bald wieder im Kaufhaus. Und da sind wir auch schon mittendrin im Gedärmgewühl. Der Zombie, kaum eine andere Horrorgestalt erfreut sich nach Jahrzehnten solch großer Beliebtheit wie der schlurfende oder rennende Untotenmoderhaufen. Höchste Zeit also, ihn gehörig hochheben zu lassen.

Die kleine Genrefibel Teil 45: Im Giftschrank

Der Horrorfilm. Was hat er nicht alles ertragen müssen im Laufe der Filmgeschichte? Beschimpft hat man ihn, bepöbelt, mit faulem Steinobst beworfen, der Ketzerei bezichtigt. Wie damals beim Rock`n Roll! Horror- und Genrefans leiden seit jeher unter Rechtfertigungszwang. Spricht man heute von Horrorfilmen, wird oft mit hochtrabendem Besteck jongliert. Horror speist sich aus unseren Urängsten, ist tief psychologisch verwurzelt, ein gesellschaftlicher Spiegel, ein Bruch mit dem Realismus, in dem er dennoch stark verankert ist. Und es stimmt. Doch ist das nicht die ganze Wahrheit. Denn eine tragende Säule des Horrorfilms war und ist immer noch die explizite Darstellung von Gewalt, Schmerz und Tod, die wohl größten Urängste überhaupt. Nicht nur Protagonisten haben sich ihnen zu stellen, auch Filmkonsumenten. Angst und Ekel sind effektive Brandbeschleuniger und jeder Fan weiß um die Faszination von Gewalt im Film. Lasst uns deshalb endlich darüber reden, über das, was Horrorfilme schon immer ausgemacht hat – Blut, Gehirn, Knochenmehl, Eingeweide und Gekröse.

Die kleine Genrefibel Teil 20: Trash Award

“Junge, wie sieht das hier schon wieder aus? Räum deine Socken in den Schrank! Und was für einen Mist kuckst du dir da schon wieder an? Das is ja widerlich!” Echt jetzt! Dieser ganze Müll um Mord und Totschlag, Blut, schreiende Weiber und grunzende Monster. Was hat man sich schon rechtfertigen müssen für seine Filmleidenschaft, wie viele Sprüche sind gefallen, wie viele Augenbrauen haben sich schon schwer entsetzt gehoben, dabei rotierte gerade mal THE ROCK im Videorekorder. “Was ist denn dieser Genrefilm?” höre ich in regelmäßigen Abständen. “Ist das das mit Gewalt und Blut und Horror und so?” schüttelt sich das Gegenüber. Gerne sagt man auch: “Naja, du kuckst dir ja jeden Quatsch an!”

CHILLERAMA

Horror-Episodenfilme sind in letzter Zeit wieder stark im Kommen. Seit ich als kleiner Bub SCHWARZE GESCHICHTEN mit Vincent Price und Peter Lore gesehen habe, bin auch ich Fan von Anthologien. Neben THE ABC´s OF DEATH (aktuell auf dem FANTASY FILMFEST) tummeln sich derzeit Köstlichkeiten wie LITTLE DEATHS oder V/H/S in gut sortierten Videotheken. Den Vogel abgeschossen haben aber Tim Sullivan (2001 MANIACS), Adam Green (HATCHET), Joe Lynch (WRONG TURN 2) und Adam Rifkin mit der Autokino-Trash-Exploitation-Farce CHILLERAMA – ab April auf Blu-ray und DVD.

Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de