Posts Tagged: Anthologie

Die kleine Genrefibel Teil 69: AG Kurzfilm

In der kleinen Genrefibel wird das Klein heute groß geschrieben. Ein Satz voller Mysterien. Oder sollte es besser heißen kurz? Wäre treffender, aber ich bezweifle es, kurz waren die bisherigen 68 Folgen der Genrefibel ja selten. Dennoch geht es heute um die Kürze, denn wir beschnuppern eine Gattung Film, die zwar jedem bekannt sein dürfte, zu der aber die meisten keine so emotionale Verbindung herstellen können wie zum abendfüllenden Spielfilm. Die Rede ist selbstverständlich vom nicht-abendfüllenden Film oder kurz Kurzfilm. Jeder Filmfreund da draußen weiß, Filme gibt es in verschiedenen Längen. Und dann gibt es noch den Kurzfilm. Manche bekritteln, der Kurzfilm sei ihnen zu kurz. Und man muss schon einen Pfiffikus an Filmfan finden, der die Frage beantworten kann: “Nenn mir mal einen tollen Kurzfilm!”

American Horror Stories

Wir leben mitten im goldenen Serienzeitalter, die Phasen der Revolution und des Booms sind nun schon ein Weilchen her. Die Revolution im TV-Seriengeschäft war vorrangig eine inhaltliche, Formate waren nicht neu, wohl aber Inhalte und Grenzüberschreitungen. Zuerst wurden Figuren und Geschichten komplexer, dann die Themen gewagter, Tabus wurden gebrochen und Sehgewohnheiten torpediert. Als der Zuschauer das annahm und zudem noch bereits war, über das Free-TV hinaus für mehr Qualität zu bezahlen, begann der Serienboom. Doch der Serienboom allein war nicht nur ein Konkurrenzkampf der Anbieter, auch eine Besetzung von Nischen und Subgenres, bestenfalls eine Verknüpfung derer, um aus Zielgrüppchen Zielgruppen zu machen.

Die kleine Genrefibel Teil 49: Stephen King

Weil der erste Satz beim Schreiben einer kleinen Genrefibel immer der schwerste ist, lass ich ihn dieses mal einfach weg. Kommen wir also gleich zur Sache. Auf unserer Reise durch die Genres und Subgenres der Phantastik stehen wir wieder einmal vor einem streitbaren Thema. Vampire, Werwölfe oder Zombies, sie bestimmen als Figuren ihre jeweiligen Subgenres. Anthologien oder der Found Footage Film werden durch strukturelle oder technische Belange klassifiziert. Unser Thema heute aber heißt Stephen King, bzw. Stephen King Verfilmungen. Ist das nun ein eigenes Subgenre?

WAXWORK I & II

Nachdem wir uns letzte Woche mit trockenen, kalkulatorischen Aspekten des Horrorfilms beschäftigt haben, wollen wir es mal wieder richtig splattatern lassen. Reisen wir zurück in der Zeit, in eine Epoche des Horrorfilms, die noch wahrlich quietschig war. In unserer Retro Review huldigen wir heute gleich zwei Klassikern. Obgleich sie nicht gänzlich unbekannt sind, fristen sie ein Schattendasein, tauchen selten in den Listen um die besten Horrorfilme aller Zeiten auf und warten weltweit noch immer auf eine adäquate Veröffentlichung auf Blu-ray. Doch damit ist jetzt Schluss! Begeben wir uns auf einen wilden Ritt durch die Geschichte des Horrorfilms – Vorhang auf für WAXWORK von Anthony Hickox.

Fantasy Filmfest White Nights

Ja is denn heut schon Weihnachten? Oder bereits wieder März? Mysteriöse Dinge geschehen in der hiesigen Genrefilmlandschaft. Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr heißt es FANTASY FILMFEST, die NIGHTS bekommen eine Extrarunde in ausgewählten Kinos spendiert. Wenn es Anfang Dezember hoffentlich stürmt und schneit, debütieren die NIGHTS mit ihrer ersten Vorweihnachtspremiere. Willkommen bei den WHITE NIGHTS 2015.

Drei Groschen Gänsehaut

Ich war, bin und werde es immer sein – ein bekennender Horrorfan. Aber was heißt das? Wenn man sagt, man liebt Horror, meint man für gewöhnlich Horrorfilme, wo es wohlig schaudert oder derbe splattatert. Aber die Faszination an Horror geht weit über bloßen Filmkonsum hinaus. Als Kind lauschte man Gruselgeschichten am Lagerfeuer, das war mitnichten ein Filmklischee. Nachtwanderungen im Ferienlager waren der letzte Schrei, in dunklen Wäldern, wo das Unterholz knackte. Nie werde ich die Schallplatte “Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen” vergessen. In staubigen Bodenkammern fand ich alte Bücher, las “Der Doppelmord in der Rue Morgue” von Edgar Allan Poe. Doch die entscheidende Begegnung mit Horror machte ich im Frühjahr 1990, als andere Kinder mit Lego spielten und tonnenweise Hanuta verdrückten. Die Wende brachte nicht nur Süßkram und Spielzeug in die Läden, sondern auch obskure Drehständer mit bunten, aber auch düsteren Heftchen.

PANOPTIKUM

Erstmals fand auf der GENRENALE 3 eine öffentliche Pitchingveranstaltung statt. Neun Autoren stellten in vier Minuten ihre Genreprojekte vor, vom schwäbischen Supercop über ein vollautomatisches Altersheim der Zukunft, die Begegnung eines kleinen Jungen mit dem Tod, mysteriöse Gedankenübertragung, High-Tech-Träumereien und Found Footage, insgesamt ein breiter und interessanter Genre-Stoffpool, und auch ich hatte die Möglichkeit, mein Projekt PANOPTIKUM vorzustellen, eine etwas andere Horror-Anthologie. Abschließend zum GENRENALE-Special möchte ich das Konzept auch hier nochmal schriftlich pitchen.

Die kleine Genrefibel Teil 30: Anthologia

Nun ist bald Weihnachten, also auch wieder Zeit für eine kleine Weihnachtsfibel. Im letzten Jahr waren es Märchenverfilmungen aus aller Welt und was passt besser zu Weihnachten, als Geschichten zu erzählen. Am Heiligen Abend ist es diese eine Geschichte um den Sohn des Zimmermanns aus der duften Kurzgeschichtensammlung namens Bibel. Doch darum soll es heute nicht gehen. Wir beschäftigen uns in der Weihnachtsausgabe der kleinen Genrefibel Numero 30 mit Anthologien im Bereich Horrorfilm. Wir wollen es mit ausufernden Betrachtungen nicht übertreiben, aber eine Horroranthologie, ein Episoden- oder Omnibusfilm, wie man so schön sagt, ist sowohl geschichtlich als auch dramaturgisch ein wirklich interessantes Gebiet der Genrefeldforschung.

PEUR(S) DU NOIR

Abgesehen von japanischen Manga-Verfilmungen ist der Markt für erwachsene Animationsfilme relativ überschaubar. Nur vereinzelt findet man kleine Perlen wie WALTZ WITH BASHIR oder PERSEPOLIS, die ernste Themen wie Revolution, Krieg oder Tod thematisieren. Im Horrorgenre fällt einem höchstens noch FELIDAE ein, darüber hinaus sind animierte Filme für ein volljähriges Publikum ziemlich selten. 2007 realisierten sechs bekannte und gefeierte Comickünstler unter der Regie von Grafikdesigner Etienne Robial einen minimalistischen und atmosphärischen Episodenhorrorfilm, ausschließlich in Schwarz-Weiß. Trotz unterschiedlichster Animationsstile und Techniken dreht sich in FEAR(S) OF THE DARK alles um Ängste, Phobien oder Alpträume.

CHILLERAMA

Horror-Episodenfilme sind in letzter Zeit wieder stark im Kommen. Seit ich als kleiner Bub SCHWARZE GESCHICHTEN mit Vincent Price und Peter Lore gesehen habe, bin auch ich Fan von Anthologien. Neben THE ABC´s OF DEATH (aktuell auf dem FANTASY FILMFEST) tummeln sich derzeit Köstlichkeiten wie LITTLE DEATHS oder V/H/S in gut sortierten Videotheken. Den Vogel abgeschossen haben aber Tim Sullivan (2001 MANIACS), Adam Green (HATCHET), Joe Lynch (WRONG TURN 2) und Adam Rifkin mit der Autokino-Trash-Exploitation-Farce CHILLERAMA – ab April auf Blu-ray und DVD.

Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de