Posts Tagged: Horrorfilm

Die kleine Genrefibel Teil 93: Body Horror

Zu Beginn dieser Kleinen Genrefibel beantworte ich erstmal ein paar Leserbriefe. Feigwart Felb aus Fresenhagen schreibt: „Hallo. Die letzten beiden Genrefibeln haben mir nicht so gut gefallen. Tiere und experimentelle Filme, das ist nicht das, wovon die Kinder kommen. Wann gibt es endlich mal wieder was mit Blut und Splatter und so?“ Nun, lieber Feigwart Felb aus Fresenhagen, wir sind inzwischen bei Teil 93 der Kleinen Genrefibel angekommen und so manch Subgenre macht sich nun natürlich rar, denn derer Zahl ist begrenzt, vor allem im Bereich Horror, in dem ihr Wunsch nach Blut und Splatter und so ja inkludiert ist. Doch nicht verzagen, denn ein Subkomplex der Horrorfilmkunst ist noch übrig und wie es der Zufall so will, beschäftigen wir uns genau heute damit. Doch freuen Sie sich nicht zu früh, denn trotz teilweise heftig-deftiger Splattereinlagen gibt es auch in diesem Subgenre diverse Überschneidungen mit Tieren und dem Experimentalfilm. Das heutige Thema heißt Body Horror, aber der Begriff wirft Fragen auf.

Die kleine Genrefibel Teil 88: Ghosts’n Demons

Manche Leute sagen, es gibt Gespenster. Manche Leute sagen, es gibt keine Gespenster. Ich aber sage, da gibt es noch ganz anders Gefleuch zwischen den Sphären, welches einem Angst einjagen kann. Vom lakierten Schlossgespenst bis zum Poltergeist Santana, welcher rasselt mit sein’ Ketten, dass das Gebälk erzittere, von ruhelosen Geistern in verfluchten Häusern bis zu Dämonen, die sich in deinem Leib einnisten und deine Seele umklammern. Schaurig, schaurig, aber so steht es geschrieben. Und so wurden sie auch auf Zelluloid gebannt, Geister, Dämonen und Spukgestalten in ihrer schrecklichen Durchsichtigkeit wie Undurchsichtigkeit. Doch gleichsam auch Wesen mit überaus tragischer Vergangenheit im Diesseits und voller Sehnsucht nach Erlösung im Jenseits.

The Changeling

Da ist er wieder, der von Horrorfans am innigsten geliebte Monat des Jahres – der Shocktober. Er liegt zwischen dem septischen Tember und dem nosferatischen November, auch Schlachtmond oder Nebelung genannt. Schon in des Menschen Frühzeit hat sich der selbige mit allerlei Gruseleien verdingt, es war die Zeit der langen Pappnasen und Steuerrückbescheide, purer Horror von der Maas bis an die Memel. Auch vergiftetes Essen wurde gereicht. Bis heut hat sich die Homo Saper den Feinsinn für das Schröckliche bewahrt, im Schocktober werden Horrorfilme zelebriert und vor allem referiert, dass es nur so splattattert. Soll uns Recht sein, da machen wir mit. Doch wagen wir uns tief ins Horrorarchiv vor, wo kaum eine Leich je zuvor war und graben mit stumpfen Nägeln die vergessenen Highlights der Horrorfilmgeschichte frei, die da ungesehen vor sich hinmodern.

Die kleine Genrefibel Teil 59: Der Vampirfilm

“Mein liebes Mägdchen glaubet beständig steif und feste, an die gegebnen Lehren der immer frommen Mutter; als Völker an der Theyse an tödtliche Vampiere heyduckisch feste glauben. Nun warte nur Christianchen, du willst mich gar nicht lieben; ich will mich an dir rächen, und heute in Tockayer zu einem Vampir trinken. Und wenn du sanfte schlummerst, von deinen schönen Wangen den frischen Purpur saugen. Alsdenn wirst du erschrecken, wenn ich dich werde küssen und als ein Vampir küssen: wenn du dann recht erzitterst und matt in meine Arme, gleich einer Todten sinkest alsdenn will ich dich fragen, sind meine Lehren besser, als deiner guten Mutter?”

Schönwetterscript
Script Development XX: Das Wetter im Film

Es herrscht wieder einmal Reizklima in der Misanthroposphäre. Abkömmlinge im Pariser Klimaabkommen, Feinstaub im Cola-Bier-Mischgetränk und Fipronil in jedem siebten Hühnerei. Schlagende Wetter. Da mach ich´s wie die Sonnenuhr, ich zähl die heiteren Stunden nur. Aber auch darauf ist kein Verlass mehr. Klebrige Schwüle unter der Beduinentracht, brennender Asphalt, die Felder verdörren, die Kartoffeln vorwiegend schrumpligkochend, die Katze checkt im Tiefkühlfach ein. Denn sie weiß, gleich kracht es. Dann türmen sich die Wolkenberge übereinander wie Königsberger Riesenklopse und die Superzelle wird zum Megazyklon.

Die kleine Genrefibel Teil 51: Puppentrick

“Das is doch Trick!” entfuhr es mir und meinen Freunden, als wir, jung an Jahren, Filme wie KAMPF DER TITANEN oder DIE UNENDLICHE GESCHICHTE im Kino sahen, in denen geflügelte Pferde, Riesenskorpione oder Rennschnecken wie von Zauberhand zum Leben erweckt über die Leinwand hoppelten. Faszinierend war es schon, doch wir wussten um die mutmaßliche Gaukelei, oder hatten zumindest eine Ahnung. Zeichentrick war etwas, was man verstand, wenn man kleine Figuren am unteren Rand des Schnellhefters hinkritzelte, die sich plötzlich bewegten, wenn man die Blätter durch die Finger rattern ließ. Daumenkino nannte man das, es resultierte aus der Trägheit des Auges und machte aus Einzelbildern Animationen. So funktionierte Film und hatte man das verstanden, konnte man sich auch erklären, wie Spielzeugfiguren plötzlich lebendig wurden.

Die kleine Genrefibel Teil 50: Der Sexreport

Da wären wir also, liebe Genrefreunde, ein gar wundervolles Jubiläum zu zelebrieren – 50 Jahre Die kleine Genrefibel! Was war das für eine tolle Zeit. Ich erinnere mich noch genau, als ich die Genrefibel im Frühjahr 1966 konzipiert habe, ganze elf Jahre vor meiner Geburt. Das nenne ich Engagement über die Zeugung hinaus. Apropos Zeugung. Ich habe lang überlegt, welches Genre oder Subgenre denn für ein solches Jubiläum geeignet wäre. Zur Auswahl standen Bee-Movies (also Filme über Bienen), die Geschichte des Daumenkinos und das Microgenre Film im Film im Film. War mir im Endeffekt aber alles nicht prall genug. So blieb nur noch ein Thema übrig, das über genügend Potenz verfügt, dieses Jubiläumsloch zu stopfen. Was gibt es da zu kichern? Die kleine Genrefibel wollte schon immer aufklären, nun endlich scheint die Zeit gekommen, sich mit einem entscheidenden Triebfeld der Kunst zu beschäftigen – Erotik und Sex im Film.

Die kleine Genrefibel Teil 49: Stephen King

Weil der erste Satz beim Schreiben einer kleinen Genrefibel immer der schwerste ist, lass ich ihn dieses mal einfach weg. Kommen wir also gleich zur Sache. Auf unserer Reise durch die Genres und Subgenres der Phantastik stehen wir wieder einmal vor einem streitbaren Thema. Vampire, Werwölfe oder Zombies, sie bestimmen als Figuren ihre jeweiligen Subgenres. Anthologien oder der Found Footage Film werden durch strukturelle oder technische Belange klassifiziert. Unser Thema heute aber heißt Stephen King, bzw. Stephen King Verfilmungen. Ist das nun ein eigenes Subgenre?

The Blumhouse Experience

Unter dem Hashtag #shocktober werden in Blogs und Foren momentan Horrorfilme besprochen, lobgehudelt oder verteufelt, ein schöner Brauch seit ein paar Jährchen. Denn alle wissen, der Oktober war schon immer der Horrormonat schlechthin. Ob im Kino, auf Blu-ray, DVD oder im TV, für Horrorfilme gibt es keine bessere Jahreszeit. Auch wir wollen an diesem Gelage teilhaben und erklären den Oktober auf Traumfalter Filmwerkstatt zum Horror-Special inklusive Retro Review und einer kleinen Genrefibel über Stephen King. Wir wollen aber nicht ausschließlich in der Vergangenheit weilen, sondern uns auch ein wenig mit der aktuellen Lage an der Horrorfilmfront beschäftigen. Funktioniert Horror noch immer global? Und wie wirkt sich das wirtschaftlich aus?

Fantasy Filmfest White Nights

Ja is denn heut schon Weihnachten? Oder bereits wieder März? Mysteriöse Dinge geschehen in der hiesigen Genrefilmlandschaft. Bereits zum dritten Mal in diesem Jahr heißt es FANTASY FILMFEST, die NIGHTS bekommen eine Extrarunde in ausgewählten Kinos spendiert. Wenn es Anfang Dezember hoffentlich stürmt und schneit, debütieren die NIGHTS mit ihrer ersten Vorweihnachtspremiere. Willkommen bei den WHITE NIGHTS 2015.

Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de