Spirits of the Air, Gremlins of the Clouds

Schlechte Laune brachte Kummer, die mir jede Stimmung nahm. Alles neu macht der Mai? Am Gesäß! Wenn´s draußen schon stürmt und mieselnieselt, könnte man es sich ja drin wenigstens mit neuer Genrefilmware gemütlich machen, aber es gibt ja nix Neues, bis auf ein paar Streamingsachen. Die Fantasy Filmfest Nights werden erneut verschoben, man weiß schon gar nicht mehr, wie Kihno geschrieben wird, Enttäuschung an allen Fronten, echt Horrorshow. Da hilft nur noch Toffifee und ein schöner Retro Filmklassiker. Traumfalter Filmwerkstatt will helfen und gräbt wieder im Fundus der fast oder gänzlich vergessenen Filmperlen, die da im Sande das Wahns verbuddelt liegen, heute mit einem ganz besonderen Debütfilm des australischen Regisseurs und Autoren Alex Proyas.

Mandara

In der Rubrik Retro Review gehen wir heute auf eine ganz besondere Abenteuerreise in die Vergangenheit, in eine Zeit weit vor der großen Serienrevolution oder Netflix, denn auch früher schon gab es Fernsehserienstaffeln, auf die Jahr für Jahr hingefiebert wurde, insbesondere zur Vorweihnachtszeit. Mehr noch, wir besprechen heute eine damals gar nicht so unübliche Abnormität, nämlich eine deutsche Fantasyserie einer öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt aus dem Jahr 1983 – MANDARA – ein wilder Seemannsgarn über fiese Strandpiraten, finstere Dämonen und cleveren kleinen Helden, also alles, was sich das kindliche Genreherz wünscht. Leider ist jener güldene Serienschatz arg in Vergessenheit geraten, so lasst ihn uns ausbuddeln, ihr Sprotten und Spinnaker.

Strange, Stranger, Stranger Things

Wir befinden uns derweil über dem Zenit der Jahresmitte, die Sonne plustert sich gerade wieder auf, um dem Sommer Zunder zu geben. Rekordsommer. Früher, da gab es mal den Kinosommer, aber diese Zeiten scheinen vorbei. Nichts desto Trotz kann man sie noch im Lichtspielhaus finden, die alten Helden des 90er Jahre Sommerkinos wie Spider-Man, die X-MEN oder die MIB. Auch DER KÖNIG DER LÖWEN kommt nochmal vorbeigeschnurrt. Aber als Filmfan von heute weiß man, dass den Neuauflagen nicht zu trauen ist. Denn früher war alles besser, so sagt es nicht nur der Filmvolksmund. Dieses Gefühl, welches man in den 80ern und 90ern hatte, als die großen Kultfilme anliefen, es lässt sich nur schwer reproduzieren. Bittere Enttäuschung an allen Fronten, echt Horrorshow.

The Changeling

Da ist er wieder, der von Horrorfans am innigsten geliebte Monat des Jahres – der Shocktober. Er liegt zwischen dem septischen Tember und dem nosferatischen November, auch Schlachtmond oder Nebelung genannt. Schon in des Menschen Frühzeit hat sich der selbige mit allerlei Gruseleien verdingt, es war die Zeit der langen Pappnasen und Steuerrückbescheide, purer Horror von der Maas bis an die Memel. Auch vergiftetes Essen wurde gereicht. Bis heut hat sich die Homo Saper den Feinsinn für das Schröckliche bewahrt, im Schocktober werden Horrorfilme zelebriert und vor allem referiert, dass es nur so splattattert. Soll uns Recht sein, da machen wir mit. Doch wagen wir uns tief ins Horrorarchiv vor, wo kaum eine Leich je zuvor war und graben mit stumpfen Nägeln die vergessenen Highlights der Horrorfilmgeschichte frei, die da ungesehen vor sich hinmodern.

Fantasy Filmfest 2018 Quick’n’Dirty

Nach zwölf Tagen Genredauerfeuer schloss das Fantasy Filmfest gestern in Berlin die Höllenpforten, in den anderen Festivalstädten läuft die 32. Ausgabe zum Teil noch bis zum 30. September. Für uns aber ein guter Zeitpunkt für ein Quick and Dirty mit stolzen 15 Kurzreviews der Festivalhighlights. Vorweg, 2018 ist ein wahrer Killerjahrgang mit mindestens drei Meisterwerken, eine wirklich gelungene Auswahl an aktuellen Genrehighlights aus über 20 Ländern und eine kunterbunte Mischung Fear Good Movies, vom bedrückenden Fantasydrama über schräge Neo-Noir Thrillereien bis zur bluttriefenden Trashperle. Begeben wir uns nun also auf eine möglichst spoilerfreie Kurzreviewreise durch das diesjährige Programm und picken uns die Rosinen aus dem Genrekuchen.

Solo: A Star Wars Story

Es war vor noch gar nicht all zu langer Zeit in diesem unserem Universum, als der letzte STAR WARS Film THE LAST JEDI über die Kinoleinwände flimmerte. Nur fünf Monate später startet nun der zweite Anthologiefilm nach ROGUE ONE namens SOLO um die Erlebnisse eines jungen Han Solo, bevor er und sein Copilot Chewbacca einen jungen Farmerburschen namens Luke kennenlernen. Es ist wieder Prequeltime im STAR WARS Universum, doch bereits im Vorfeld galt der Ableger der Saga als kleines Problemkind.

Annihilation / Auslöschung

Eine Gezeitenwende steht an im internationalen Schaugeschäft. Die altehrwürdige Verwertungskette Kino-Video-TV hat ausgedient. Im Kampf der Pay-TV Anstalten um Abonnenten und exklusive Inhalte hat NETFLIX eine neue Runde eingeläutet. Was eigentlich gar nicht stimmt, denn exklusive Spielfilme unter dem Banner NETFLIX Originals gibt’s seit 2015, auch vielversprechende Science-Fiction Kost von jungen Filmemachern landete bereits ohne großes Tamtam auf dem Bezahlsender. Doch weder THE CLOVERFIELD PARADOX noch Duncan Jones MUTE waren sonderlich berauschend und auf der Kinoleinwand hat sie kaum jemand vermisst. Anders sieht das beim neuen Film von Alex Garland aus, der außerhalb der USA ausschließlich auf NETFLIX ausgewertet wird.

Star Wars: The Last Jedi

Endlich wieder STAR WARS! Das Jahr geht zu Ende und mit ihm drückt Lucasfilm seinen Stempel auf das fast vollbrachte Filmjahr, nun schon zum dritten Male nach THE FORCE AWAKENS (2015) und ROGUE ONE (2016). Obwohl mit EPISODE 8 erst der Mittelteil der neuen Trilogie erreicht ist, fühlt es sich beinahe so an wie mit der jährlichen Vorweihnachtsdosis LORD OF THE RINGS vor fast 15 Jahren. STAR WARS gehört zu Weihnachten dazu und nun, zum dritten Mal, so scheint es, kann der Kreis sich schließen.

Fantasy Filmfest 2017 Quick’n’Dirty

Das FANTASY FILMFEST 2017 in Berlin war durch und durch ein politisches Filmfestival. Bis gestern durfte man dort seine Stimmzettel in die Urne werfen. Genützt hat es alles nix, keiner der Filme aus dem Fresh Blood Wettbewerb konnte in den Bundestag einziehen. Stattdessen geht´s dort nun mit Fear Good Policy weiter. Aber das hat uns hier in der Blase nur bedingt zu interessieren. Wir lassieren Püree…nee, revüren Passe, verdammt nochmal, lassen Revue passieren, mein Gott! Auch in diesem Jahr gibt es wieder ein randvolles Quick`n`Dirty mit Highlights des 31. FANTASY FILMFESTES. Gleich vorweg, 2017 ist ein hervorragender Jahrgang für den internationalen Genrefilm und das Programm um einiges bemerkenswerter als letztes Jahr zum Jubiläum. Darum gibt es auch die volle Wundertüte mit stolzen 15 Filmen in Kurzreviews.

SCHNEEFLÖCKCHEN

Jungs, wir müssen mal wieder…oh fuck, Verzeihung, ich meinte natürlich Jungs und Mädels, wir müssen mal wieder über deutsches Genrekino reden. 27 Jahre nach Helmut Kohls Vision von blühenden Genrelandschaften wird dieser Traum mehr und mehr Wirklichkeit. 2017 ist bislang ein fantastischer Jahrgang für den deutschen Genrefilm, nach der fünften GENRENALE, dem Kinostart von IMMIGRATION GAME und BERLIN FALLING nun auch noch zwei deutsche Genreproduktionen auf dem 31. FANTASY FILMFEST. Da kann man fast schon wieder die alten Weltherrschaftspläne herauskramen. Wer das alles nicht glauben will, kann sich ja auf dem FANTASY FILMFEST eines Besseren belehren lassen, denn mit SCHNEEFLÖCKCHEN von Regisseur Adolfo Kolmerer und Drehbuchautor Arend Remmers läuft dort einer der abgedrehtesten Mindfuckfilme der letzten Dekaden.

Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de