Posts Tagged: Tim Burton

Die kleine Genrefibel Teil 51: Puppentrick

“Das is doch Trick!” entfuhr es mir und meinen Freunden, als wir, jung an Jahren, Filme wie KAMPF DER TITANEN oder DIE UNENDLICHE GESCHICHTE im Kino sahen, in denen geflügelte Pferde, Riesenskorpione oder Rennschnecken wie von Zauberhand zum Leben erweckt über die Leinwand hoppelten. Faszinierend war es schon, doch wir wussten um die mutmaßliche Gaukelei, oder hatten zumindest eine Ahnung. Zeichentrick war etwas, was man verstand, wenn man kleine Figuren am unteren Rand des Schnellhefters hinkritzelte, die sich plötzlich bewegten, wenn man die Blätter durch die Finger rattern ließ. Daumenkino nannte man das, es resultierte aus der Trägheit des Auges und machte aus Einzelbildern Animationen. So funktionierte Film und hatte man das verstanden, konnte man sich auch erklären, wie Spielzeugfiguren plötzlich lebendig wurden.

Debütantenball

Jetzt, da die Welt den Bach herunter geht und alle Idole so langsam wegsterben, was kann man da machen? Richtig, über Filme dampfplaudern. Es gibt ja so viel, was es noch zu sagen gäbe über dieses wunderbare Ding namens Film. Nicht alles passt immer in eine Genrefibel, Debütfilme zum Beispiel. Lasst uns über Debütfilme reden, genauer gesagt über Regiedebüts. Jeder Regisseur muss vor seinem zweiten Werk einmal ein Spielfilmdebüt inszeniert haben, so will es das Gesetz. Warum sind Regiedebüts wichtig? Weil sie die gramgebeutelte Künstlerseele beruhigen. Also nicht meine, die Zeiten sind vorbei. Aber junge Filmemacher können Hoffnung schöpfen, alle haben mal klein angefangen, mit mickrigen Budgets, dafür mit umso mehr Pfründen Leidenschaft.

HEATHERS

Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger Jahren feierten einige Regisseure ihre größten Erfolge, Tim Burton, die Coen-Brothers, Robert Zemeckis oder Quentin Tarantino, alles Namen, die auch heute noch erfolgreich im Schaugeschäft tätig sind. Ein Name allerdings gehört nicht dazu, obwohl auch er ein ganz großer seiner Zunft hätte werden können – Michael Lehmann. Noch nie von Michael Lehmann gehört? Tja, wie das so ist in Hollywood, es braucht nur einen veritablen Flop und schon darf man nur noch ganz kleine Brötchen backen. Michael Lehmann gewann bereits mit seinem Spielfilmdebüt HEATHERS 1990 den Independent Spirit Award. Ein Jahr später drehte er mit MEET THE APPLEGATES eine ebenso bissige Satire, in der sich eine unbekannte Käferart als brave US-Familie tarnt, um ein Atomkraftwerk in die Luft zu sprengen.

meanwhile in a parallel universe

Ein munteres Abtauchen, das wünsch ich Euch da Draußen. Ein Abtauchen in phantastische Gefilde, das macht im Dezember doppelt soviel Spaß. Ich wollte eigentlich noch etwas FanFiction betreiben, nur verhaspelte ich mich neuronal in den Wirrungen fiktiver Fiktion. Denn es gibt zu viel, was es nicht gibt. Also, dann werfen wir heute gleich ein paar Blicke in alternative Universen, in denen es saftig-süße Hongimilchbäche an Filmwundern und Fanwunschträumen gibt…naja, zumindest in den meinigen.

Die kleine Genrefibel Teil 14: Surrealism

Am Ende der verschrobenen Reise erreichen Bill und Joan in einem weinroten Wohnmobilpanzer die Grenze nach Anexia. Beamte mit Chapkas und Maschinengewehren halten das Fahrzeug an und bitten Bill, sich auszuweisen, fragen ihn, wohin er will und welchen Beruf er bekleide. “Ich bin Schriftsteller.” antwortet Bill, doch die Grenzbeamten sind skeptisch, das könne ein Jeder behaupten, er solle seine Aussage beweisen. Daraufhin dreht sich Bill zu seiner schlafenden Frau Joan um und bittet sie, mit ihm die Wilhelm-Tell-Nummer durchzuführen. Joan stellt sich ein Glas auf den Kopf, Bill zieht eine Pistole und schießt Joan in den Kopf. Sie ist tot. Die Beamten nicken zufrieden und reichen Bill seine Papiere:

Die kleine Genrefibel Teil 10: Batmania

Willkommen zurück zu einer neuen Ausgabe der Kleinen Genrefibel, mit Teil 10 sogar ein kleines Jubiläum, zumindest für mich. Aus diesem Grund lass ich es mir auch nicht nehmen, über eines meiner Herzensthemen zu schreiben, über eine Franchise, einen Stoff, eine Figur, einen Mythos, der mich von Kindesbeinen an begleitet hat – der Batman. Wieder sitze ich in der Zwickmühle. Ich habe mir bereits mit Teil 6: STAR TREK Kritik eingefangen, wie eine Franchise in das Konzept von Genrevorstellungen passt. Aber ich seh das nicht so eng, denn immerhin ist das keine Abiturprüfung oder Doktorarbeit, zudem mehr eine Frage der Definition. Natürlich sind die STAR TREK- und BATMAN-Filme kein Subgenre, aber auch nicht das Ende des Wurzelgeflechtes eines Genrestammbaums. Wo befinden wir uns denn, wenn es um den Mythos Batman geht?

Ein Teller Milchreis mit Tim Burton

Anlässlich des bevorstehenden Jubiläums der Völkerschlacht bei Leipzig traf Autor und Dramaturg Christian Hempel Regisseur Tim Burton zu einem lange vorher ausgehandelten Spontaninterview und beide sprachen über Drehbuchfiguren, Kringel, Helena Bonham Carter und die Verwendung von Blaubeerwackelpudding im Spezialeffekt-Bereich.

Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de