“Kino – dafür werden Filme gemacht.” Mit diesem Slogan warb einst die deutsche Filmwirtschaft und auch von Konsumentenseite vernimmt man immer mal wieder die Parole, Filme gehören ins Kino, bevor sie auf Wühl- und Grabbeltischen in Kaufhäusern verramscht werden. Doch Filmliebhaber sind selten Puristen und Filme werden eben nicht ausschließlich für das Kino gemacht. Im Gegenteil, der Verkauf von physischen Medienträgern überflügelt seit einigen Jahren die Kinoticketverkäufe und viele Produktionen erreichen die Gewinnzone erst im Verkauf für den Heimkinomarkt. Abgesehen davon spiegeln die wöchentlichen Neustarts von Kinofilmen auch nur einen Bruchteil des gesamten Filmangebots. Das Portfolio des internationalen Films seit Anbeginn des Mediums will schließlich nicht nur innerhalb des kleinen Kinostartzeitfensters existieren. Filme werden für die Ewigkeit gemacht.
Seine Werke und Illustrationen gaben dem Fantasy- und Science-Fiction-Genre in Literatur, Film und Kunst ein einprägsames Gesicht: Frank Frazetta. Ölgemälde in schweren, kräftigen Farben, düster, bedrohlich, animalisch. Bereits als Kind war Frazetta zeichnerisch hochbegabt, mit 16 Jahren illustrierte er Comics, bis er in den sechziger Jahren Titelbilder für Genreliteratur kreierte. Bereits sein erstes Cover für den Roman “Conan der Barbar” wurde stilprägend für das Fantasygenre – extreme Körperlichkeit, Muskeln, Schweiß und Stahl.
Wenn ich mal nicht Drehbücher überarbeite, Stoffe entwickle, logline oder pitche, verfalle ich ab und zu in die dunkle Seite des Script-Doktoren-Daseins. Ich gehe dann die Kellertreppe hinab in mein kleines Labor, welches ich mir aus Yps-Helften, alten Schrauben und Muttern und lediglich mit einem Stück Bast zusammengeschraubt habe. Dort auf dem Seziertisch, einer alte Werkbank, mache ich mich daran, an unschuldigen Hollywoodschönheiten herum zu operieren. Dazu bringt mich einerseits mein darwinistischer Forscherdrang, andererseits profane Dinge wie Langeweile, Neugierde gegenüber weiblichen Reizen oder das Herbeisehnen eines kreativen Impulses.
Was kann eine größere Inspirationsquelle sein als ein Bild. Farben, Formen, Stil, all das kann etwas auslösen, eine Grundidee, eine Stimmung oder eine Sehnsucht. In der Rubrik VISUALS geht es ausschließlich um die Kraft der Bilder. Nach Teaserplakaten möchte ich einen meiner Lieblingsmaler vorstellen, der wie kein anderer die Science-Fiction- und Horrortrivilaliteratur der Siebziger und Achtziger Jahre geprägt hat: C.A.M. Thole.
Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de