Fantasy Filmfest 2016 Quick’n’Dirty
Wir beginnen heute mit einem Gedichtauszug von Christian Morgenstern: “Wenn der Bauer im Strudel mäht und die Wolken tief zu Tale höngen, wirst auch du Mariechen zu deinem Pferdchen kümmen!” Was immer das auch heißen mag. Das 30. Fantasy Filmfest ist zu Ende oder auch nicht, wie das eben so ist im Vielvölkerstaat. Hier in Berlin jedenfalls ist´s passé und die Menschen freuen sich, endlich wieder ungestört JASON BOURNE kucken zu können. Wie in jedem Jahr picken wir uns die Rosinen aus dem Hundekuchen und schauen mal, welch gut gekutterte Genreware da über die Ladentheke gewandert ist. Fangen wir mal mit einem Film an, den ich gar nicht gesehen habe, weil mir die anderen einfach alle Karten vor der Nase weggekauft haben.
Der Eröffnungsfilm in diesem Jahr war das morbide Melodram SWISS ARMY MAN mit Paul Dany (PRISONERS) und Daniel Radcliffe (BIBI BLOCKSBERG). Ein Schiffbrüchiger will seinem Dasein auf einer einsamen Insel ein Ende setzen, als plötzlich eine Leiche an den Sandstrand gespült wird. Obgleich definitiv tot gibt sich die Leiche dennoch recht mitteilungsbedürftig, vorrangig durch Furze, Flatulenzen und andere entweichende Gase. Für den Gestrandeten wird die Leiche nicht nur zu einer Art Schweizer Taschenmesser für alle Insellagen, sondern auch zu einem guten Freund á la Wilson aus CAST AWAY.
Die bittersüße schwarze Komödie verstörte bereits zahlreiche Besucher des Sundance Film Festival und kam, soweit ich gelesen habe, auch beim Fantasy Filmfest gut an. Umso erboster war ich, das bereits wenige Tage vor der Festivaleröffnung alle Karten vergriffen waren. Naja, bei SPLICE und STOKER ging es mir in den Jahren zuvor auch so und ich bin drüber weggekommen. Die Geschichte hat aber noch ein gutes Ende, denn SWISS ARMY MAN kommt am 13. Oktober regulär in die deutschen Kinos. Sollte jemandem der Trailer auch so unter die Haut gehen wie mir, können wir uns ja nächste Woche treffen, um rechtzeitig Karten zu besorgen.
Fazit? Hätte ich mal eher Karten geholt. Der Film kann nichts dafür! Kommen wir aber endlich mal zu den verbürgten Kurzreviews des 30. Fantasy Filmfestes 2016.
Aus der Kurzfilmsammlung THE ABC´S OF DEATH 2 stach für mich der Beitrag G IS FOR GRANDAD von Jim Hoskins besonders hervor, in dem ein geschlechtsloser Opa in der Matratze seines Nachbarn lebt. Nun liefert Hoskins sein Spielfilmdebüt ab und das kommt nicht weniger weird daher.
THE GREASY STRANGLER ist die Geschichte von Big Ronnie und seinem Sohn Big Brayden, die in L.A. Führungen zu Locations berühmter Discolegenden anbieten. Dort lernt Big Brayden die pummelige Janet kennen, in die er sich verliebt. Daraufhin entbrennt eine Art Konkurrenzkampf zwischen Vater und Sohn um die Gunst der holden Dame.
Gleichzeitig treibt ein perfider Serienkiller namens THE GREASY STRANGLER in der Stadt sein Unwesen. In Bratfett gehüllt geht er nachts auf Jagd und erwürgt arglose Mitmenschen, bis Big Brayden dahinterkommt, dass es sich bei dem Würger um seinen Vater handelt. Da dieser bereits seine heißgeliebte Hootie-Tootie-Disco-Cutie um den Finger gewickelt hat, schlüpft auch Brayden in das “Kostüm” des Greasy Stranglers, um das Chaos wieder geradezubiegen.
Was zur Hölle hab ich da gerade gesehen? So wird es wohl den meisten Besuchern von THE GREASY STRANGLER gegangen sein, denn der Film ist ein geradezu grenzwertiges Filtrat irgendwo zwischen Quentin Duplieux (RUBBER, WRONG COPS), Helge Schneider und diversen TROMA-Werken.
So bizarr und witzig das szenisch ist, für einen Spielfilm von 90 Minuten ermüdet das Ganze nach der Hälfte der Laufzeit, wohl auch deshalb, weil im Gegensatz zu Werken von Quentin Duplieux kaum etwas zwischen den Zeilen zu finden ist.
Dennoch, THE GREASY STRANGLER das absonderlichste Stück Film der letzten Jahre und allein wegen der Penisprothesen sehenswert.
FAZIT:
Unschöne Männer in bonbonfarbener Tracht und Penisprotesen, die sich mit Bratfett einreiben und Touristen erwürgen – wer darüber lachen kann, muss THE GREASY STRANGLER sehen!
THE LOVED ONES von Regisseur Sean Byrne war 2009 ein Überraschungshit und ein großartiger Prom-Night-Slasher obendrein. Mit THE DEVIL´S CANDY bringt Byrne nun einen Okkultthriller mit deftiger Heavy Metal Musik in die Kinos, der die Qualität seines Debüts definitiv halten kann.
Jesse Hellman, Maler, Familienvater, Metalfan, bezieht mit seiner Frau und seiner pubertierenden Tochter, auch Metalfan, ein neues Haus im ländlichen Texas. Dort residieren keine offensichtlichen Geister oder Dämonen, lediglich der fettleibige Vormieter ermordete im Haus einst seine Ehefrau, weil Stimmen es ihn befohlen hatten.
Diese Stimmen erklingen nun auch in Jesses Kopf, beeinflussen seine Wahrnehmung sowie seinen Zeichenstil und es dauert nicht lang, da muss sich die ganze Familie gegen die satanische Macht erwehren. Denn nicht nur Jesse driftet immer weiter in den Wahnsinn ab, auch steht der Vormieter plötzlich wieder vor der Tür und begehrt Einlass. Um die Stimmen in seinem Kopf verstummen zu lassen, bedarf es lauter Gitarrenmusik, ganz zur Freude von Jesses Tochter.
Im letzten Jahr gab es auf dem Festival mit DEATHGASM bereits einen ordentlichen Heavy Metal Horrorfilm, mit dem THE DEVIL´S CANDY allerdings nicht viel gemein hat. Zwar gibt es in Sean Byrnes Zweitwerk ebenfalls humoristische Töne, ist aber vor allem ein überzeugender Horrorfilm.
Die Stimmen sind wahrlich schauderlich, obgleich relativ unblutig kommt man nicht umhin, sich vor Spannung die Fingernägel abzuknabbern.
Wenn auch Jesses Frau ein wenig spröde daherkommt, Vater und Tochter sind ein Sympathiegespann vor dem Teufel und es macht großen Spaß, beiden bei ihrer Leidenschaft Heavy Metal beizuwohnen. Das liegt auch am fantastischen Soundtrack inklusive “From whom the bell tolls” von Metallica.
FAZIT:
Sympathische Figuren, tolle Bilder, fantastischer Heavy-Metal-Soundtrack und todspannend – Sean Byrnes zweites Werk nach THE LOVED ONES ist ein erstklassiger Horrorfilm.
Schon wieder ein apokalyptischer Zombieflick? Oder ein Young Adults Survivaldrama á la DIE TRIBUTE VON PANEM? Weder noch. DON´T GROW UP von Thierry Poiraud erweist sich als hochklassiges Endzeit-Drama mit fantastischen Jungdarstellern und Szenen, die wahrlich unter die Haut gehen.
In einer Besserungsanstalt für straffällige Jugendliche auf einer idyllischen Insel ist eines Tages plötzlich nichts mehr wie zuvor. Sämtliche Betreuer sind wie vom Erdboden verschwunden und die Kids sind auf sich allein gestellt. Genießt man zunächst die neue Freiheit mit Alkohol und Partys, kommt bald der Verdacht auf, dass hinter dem Verschwinden mehr stecken könnte.
Denn plötzlich taucht ein Betreuer wieder auf und attackiert die Jugendlichen in bester Zombiemanier. Auf der Flucht über die Insel erkennen die ehemaligen Inhaftierten, dass alle Erwachsenen von dieser mysteriösen Seuche befallen sind und ihnen nach dem Leben trachten. Einer der Rädelsführer der Kids beschützt seine neue Liebe, doch bald wird auch er volljährig sein und die Seuche könnte auch ihn befallen.
Ich hatte DON`T GROW UP anfangs falsch eingestuft. Endzeit und Jugendliche, das roch nach MAZE RUNNER oder so einem Quark. Aber DON`T GROW UP ist nichts davon, im Gegenteil. Zombies und Splatter spielen kaum eine Rolle, dennoch geriet das Überlebensdrama hochspannend und emotional.
Das liegt vor allem an den fantastischen Mimen und den Rückblenden, die beklemmend und schockierend wirken. Aber auch im Subtext liegt eine Menge Potential, das Gefühl, nie erwachsen werden zu wollen, macht aus der Geschichte eine interessante Metapher.
Auch technisch brilliert die spanisch-französische Produktion, tolle Bilder und ein gelungener Score.
FAZIT:
DON´T GROW UP erfindet das Endzeit-Zombierad nicht neu, konzentriert sich aber auf seine stark spielenden Protagonisten und verstört durch beklemmende Rückblenden.
Abwechslung ist Trumpf, nicht nur bei der Filmauswahl des Fantasy Filmfest. Mickey Keating ist ein Genre-Tausendsassa, nach POD (Sci-Fi-Mystery) und DARLING (Psycho-Horror) drehte er mit CARNAGE PARK einen 70er Jahre Backwood-Survialslasher, der tonal leider reichlich wankelmütig ist.
Irgendwo im kalifornischen Nirgendwo der 70er Jahre. Zwei durchgeknallte Gangster überfallen eine Bank, nehmen eine weibliche Geisel und fliehen vor der Polizei in die Weiten der Wüste. In dem kargen Areal, welches Carnage Park genannt wird, verschanzt sich ein psychopatischer Scharfschütze und sowohl Gangster als auch die unschuldige Geisel finden sich alsbald auf der Abschussliste wieder. Zwar greift ein gutmütiger, aber besessener Sheriff in das blutige Geschehen ein, doch am Ende ist wieder einmal das Survival-Girl gefragt.
Die dreht genretypisch den Spieß um und liefert sich mit dem Ex-Vietnamveteran mit Gasmaske ein Duell ums nackte Überleben. In einem Höhlenlabyrinth unter dem Wüstensand kommt es letztendlich zum deftigen Finale.
Technisch gesehen ist CARNAGE PARK eine stimmige Hommage an das dreckige Exploitationkino der Siebziger, mit handgemachten Splattereffekten, reduzierter Farbpalette und atmet reichlich Luft großer Vorbilder wie TEXAS CHAINSAW MASSACRE oder THE HILLS HAVE EYES.
Leider wird CARNAGE PARK darüber hinaus selten zu einem spannenden Nervenzerrer, denn die Tonalität schwankt zwischen blutigem Ernst und holprigem Slapstick.
Das ist zwar durchaus unterhaltsam, erzählerisch straff und voller unerwarteter Wendungen, kommt aber am Ende nicht die berühmten Terrorstreifen von Hooper und Craven heran. Dafür platzen die Köpfe ganz manierlich.
FAZIT:
Flottes Tempo, überraschende Wendung, coole Exploitation-Optik und jede Menge Blut und Gekröse. Nur im Finale geht dem Retro-Terrorfilm CARNAGE PARK die Luft aus.
100 BLOODY ACRES von den Gebrüdern Cairnes fand ich persönlich nicht allzu berauschend, aber ihr Zweitwerk SCARE CAMPAIGN ist in mancher Hinsicht durchaus bemerkenswert. Die Achterbahnfahrt um eine Horrorversion von “Verstehen Sie Spaß” macht zumindest tempomäßig alles richtig.
Die TV-Show SCARE CAMPAIGN läuft seit fünf Jahren relativ erfolgreich. Die Macher schicken einen Ahnungslosen in ein Horrorszenario wie ein verlassenes Krankenhaus und betreiben dann viel faulen Budenzauber, den sie natürlich arrangiert haben, mitschneiden und hochwertig ausproduzieren. Doch der Sendechefin reicht das alles nicht, als im Internet brachiale Trittbrettfahrer auftauchen, die die Grenzen von Gewalt völlig neu definieren. Das Team von SCARE CAMPAIGN muss sich nun also beweisen und eine letzte Show abliefern, die wirklich furchterregend ist.
Das scheint anfangs auch zu funktionieren, doch dann plötzlich läuft alles anders als geplant und es gibt echte Verletzte und sogar Tote. Oder doch nicht? Oder doch? Oder doch nicht?
Mit so Realityformaten oder sogenanntem Social-Media-Horror, der in letzter Zeit hier und da aus dem Boden sprießt, ist es ja so eine Sache. Als High Concept vielleicht ganz brauchbar kranken diverse Produktionen oft an langweiligen Figuren und viel Blabla.
SCARE CAMPAIGN umgeht aber diese Falle und liefert in knapp 80 Minuten mehr Drive und Wendungen als die Konkurrenz. Klar, bei so viel Mindfuck verliert man schnell das echte Interesse an den Figuren, weil man sich vom Drehbuchautor veräppelt fühlt und irgendwann abschaltet.
Trotzdem ist das Ganze hochgradig unterhaltsam, am Ende sogar reichlich splatterig und gorig. Kann man bedenkenlos anschauen.
FAZIT:
Der Plot ist weder originell noch logisch und die Figuren stereotyp, aber SCARE CAMPAIGN ist hochgradig unterhaltsam, überraschend und gegen Ende hin sogar relativ deftig.
Manchmal wählt man Filme aus und manchmal wird man von Filmen ausgewählt. In meiner Vorschau habe ich mangels Plakat den Horrorfilm INTO THE FOREST in den SELECTED-Boxen einfach unterschlagen. Aus schlechtem Gewissen wollte ich ihn mir deshalb anschauen. Zum Glück!
Nach der Trennung leben die Brüder Benjamin und Tom bei ihrer Mutter und besuchen ihren Vater in seiner neuen Heimat Schweden. Der nimmt seine Söhne mit auf einen Wandertrip durch den Wald. Was keiner weiß: der kleine Tom wird von einer unheimlichen Gestalt verfolgt, einem Mann mit einem Loch im Kopf. Während es zwischen Benjamin und seinem Vater zu einem psychologischen Kräftemessen kommt, treibt Tom die Angst vor dem Verfolger immer tiefer ins Dunkel, je weiter sie in den Wald vordringen.
Nach einem Streit zwischen Vater und seinem Ältesten ist dieser plötzlich verschwunden und der Vater irrt mit Tom durch den unheimlichen Forst. Der muss sich seinen Ängsten stellen und sich fragen, vor wem er eigentlich mehr Angst hat? Dem entstellten Verfolger oder seinem Vater.
Wälder sind immer eine fantastische Location für schaurige Horrorgeschichten. Im letzten Jahr begeisterte THE HALLOW, in diesem Jahr sorgt INTO THE FOREST für ein wohliges Gruselgefühl. Die Erzählweise ist elegisch und dicht, und der entstellte Verfolger kann wahrlich Alpträume bereiten.
Aber vor allem ist es das fantastische Zusammenspiel zwischen den Brüdern und dem Vater, welches unter die Haut geht. Am Ende bleibt nur die Interpretation, denn INTO THE FOREST verzichtet auf eine klare Deutung, was eine große Stärke des Films ist. Unheimlich, beklemmend und eine betörend schöne Kameraarbeit machen INTO THE FOREST zu meinem diesjährigen Geheimtipp.
FAZIT:
Spannender und atmosphärisch dichter Psychohorror in schwedischen Wäldern mit einem fantastischen Vater-Sohn-Gespann. Schlicht, edel und vor allem schaurig.
Eine tolle Prämisse und zwei talentierte Filmemacher – WE GO ON stand weit oben auf meiner Liste in diesem Jahr. Als großer Fan von YELLOWBRICKROAD freute ich mich auf das Zweitwerk von Jesse Holland und Andy Mitton, der es 2016 sogar in den FRESH BLOOD Wettbewerb geschafft hat.
Miles quält die Angst vor dem Sterben und so bietet er ganze 30.000 Dollar derjenigen Person an, die ihm einen Nachweis für ein Leben nach dem Tod liefert. Ob weißes Licht, Geistererscheinungen oder anderweitige paranormale Absonderlichkeiten, Miles meint es ernst und hat aus der Fülle der Zuschriften drei potentielle Kandidaten ausgewählt, die er nach und nach mit Unterstützung seiner Mutter aufsucht. Doch Beweise findet er anfangs keine.
Bis er einem verschrobenen jungen Mann begegnet, der ihm möglicherweise den Nachweis auf das Jenseits liefern könnte. Doch da steckt Miles und seine Mutter bereits in einem übernatürlichen Tohuwabohu, welches es zu entfitzen gilt. Tote Menschen, Geister mit unerledigten Aufgaben, das ganze Programm. Wollte Miles das alles so genau wissen?
Die Prämisse, eine Belohnung als Beweis für ein Leben nach dem Tod auszusetzen, klingt spannend und erinnerte mich dezent an MARTYRS. Bei all dem Mysteryquark der letzten Jahre war ich gespannt darauf, wenn es jemand mit so einer Ansage ernst zu meinen scheint. Ausgangspunkt der Geschichte sowie die Figuren sind dann auch wunderbar klischeefrei, kein Geisterhaus, keine dumpfbackige Love Interest, sondern ein sympathisches Mutter-Sohn-Gespann. Soweit alles knorke.
Aber nach der Hälfte des Films rutscht WE GO ON ins Fahrwasser ähnlicher Mysteryfilme und verliert so ein wenig seine Originalität. Weiß nicht recht, ob man dem Film vorwerfen kann, keinen echten Beweis zu liefern, sondern lediglich Genrekonventionen.
Schlecht ist WE GO ON nämlich ganz und gar nicht, aber eben auch kein zweiter MARTYRS.
FAZIT:
Die YELLOWBRICKROAD-Macher begeistern durch frische Figuren und verlassen anfangs ausgetretene Geisterpfade, auf die sie leider ab der zweiten Hälfte zurückkehren.
Zum Schluss endlich mal ein Science-Fiction-Beitrag, obwohl auch der in Richtung Horror und Mindfuck tendiert – THE SIMILARS. Die Liebeserklärung an Sci-Fi-Filme der 50er Jahre, irgendwo zwischen BODYSNATCHERS, Hitchcock und TWILIGHT ZONE, könnte das Highlight des Wettbewerbs sein.
Ein verlassener Busbahnhof im mexikanischen Nirgendwo. Draußen regnet es in Strömen, Behörden vermelden, dass es sich um keinen gewöhnlichen Regen handelt und die Menschen in ihren Häusern bleiben sollen. Im Busbahnhof warten neben dem Vorsteher sieben weitere Personen: eine Schwangere, ein Minenarbeiter, ein Student, eine Mutter mit einem seltsamen Kind und was weiß ich noch wer. In ihrer Wut über das Feststecken bemerken sie plötzlich eine seltsame Veränderung aneinander.
Ist die Regierung verantwortlich? Oder der seltsame Junge mit dem obskuren Atemgerät? Da keine Rettung in Sicht scheint, versuchen die Wartenden das Mysterium selbst zu lösen. Jeder ist verdächtig. Denn nach und nach weiß keiner von ihnen mehr, ob man noch man selbst ist.
THE SIMILARS ist vieles, ein Genremix zwischen klassischem Agatha-Christie-Krimi, Science-Fiction, Body- und Okkulthorror sowie surreale Komödie. Das meistert Regieneuling Isaac Ezban bravourös und THE SIMILARS ist zudem einer der wenigen Filme, die nicht alles vorher im Trailer verraten.
Das will auch ich nicht tun, denn aus der klassischen Ausgangslage wird schnell ein im wahrsten Sinne des Wortes haarsträubender Twistmovie. Vielleicht wird ein bisschen zu viel spanisch gequasselt.
Abgesehen davon ist THE SIMILARS mein Highlight des Wettbewerbs, zumindest von den Filmen, die ich sehen konnte.
FAZIT:
Wilder Genremix in bester TWILIGHT ZONE Manier mit haarsträubenden Wendungen und in stilvollem 50er-Jahre-Look. Trotz der Redseligkeit der Figuren spannend und unterhaltsam.
So, das war´s auch schon wieder. Schließen möchte ich mit einem Gedicht von Christian Morgenstern…ach nee, hatten wir schon! Vielleicht sind im Dezember wieder die WHITE NIGHTS, vielleicht aber auch nicht, wer kann das alles schon so genau wissen. Bis dahin und nicht vergessen, am 13. Oktober läuft SWISS ARMY MAN. Wer Karten braucht, einfach ´ne Email an mich!
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