Was kann das werden, ein Portrait von Helge Schneider, mit speziellem Blick auf seine Filmwerke? Geht es da um Schnüffelpiloten, Hamster Hermi, Tante Uschi oder Eidechsen mit tupierten Haaren, die ein Stück Holz essen? Oder um verkopfte, überintellektuelle Verquastung, die in der Art, wie Kommissar 00 Schneider Käsebrot isst, eine Kritik am sozialen Verfall der Wertegesellschaft sieht? Wie muss man sich Helge nähern? Wie einem Räuber? Oder besser erst warten, bis die Gewebeproben zurückkommen? Und vor allem, was sucht wieder so ein Underdog hier im Genrefilmportraitsaal? Helge zwischen Zombies & Hackepetra? Jetzt ist auch klar, warum es dem deutschen Genrefilm so schlecht geht! Das is alles Ihre Schuld, Herr Fauls…äh, Herr Hempel. Doch, ich glaube schon, Herr Hempel, Sie sind Schuld. Sie haben psychische Probleme. Sie stinken wie ein Schwein! So können Sie nicht auf die Straße!
Seit ein paar Tagen steht das Remake von William Lustigs MANIAC in den Videotheken. Der Regisseur dieser Neuverfilmung ist Franck Khalfoun, der auch P2 – SCHREIE IM PARKHAUS inszeniert hat. Doch schauen wir genauer hin. Das Remake von MANIAC heißt ganz offiziell ALEXANDRE AJAS MANIAC. Solche Namenszugaben in Filmtiteln wurden bislang nur Quentin Tarantino oder Tim Burton zuteil. Wer ist dieser Typ, der es in kürzester Zeit und überschaubarer Filmografie dazu gebracht hat, dass man mit seinem Namen für Filmprojekte werben kann?
Was zum Kuckuck hat denn Wes Anderson bitte schön in einem Genrefilmblog zu suchen? Sicherlich könnte man in der Art und Weise, wie Anderson Filme schreibt und inszeniert, das Gegenteil von Genrefilmen sehen. Muss man aber nicht. Für mich stellt die Filmografie des 43jährigen Texaners ein ganz eigenes Genre dar – das Wes Anderson-Genre. Denn seine Filme, von BOTTLE ROCKET bis MOONRISE KINGDOM, sind eine ganz eigene Mischung aus Tragikkomödie, Ensemblefilm, melancholischer Eigenbrötelei, Wahnwitz und experimenteller Skurrilität. Würde Anderson einen Science-Fiction Film inszenieren, wäre auch das in erster Linie ein Anderson-Film.
Folgt man der Entstehung der Gattung Science-Fiction in der Literatur, landet man zwangsläufig bei dem 1516 veröffentlichten Roman von Thomas Morus – Utopia. Utopia ist der Entwurf einer idealen Gesellschaft, einer Wunschzukunft, in der der Mensch all seine Träume verwirklicht hat. Man möchte meinen, dass sich letztendlich auch der moderne Science-Fiction-Film aus der utopischen Literatur heraus entwickelt hat.
Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de