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Ninety Minutes Magic
Script Development XI: Filmlänge & Zeitempfinden

Hey, ein gesundes neues Jahr Euch da Draußen! So, jetzt ist aber mal genug der langen Vorrede. Wir wollen uns mal wieder mit der Zeit im dramaturgischen Kontext beschäftigen. Das haben wir bereits einmal getan, nämlich in Script Development II: Clock Is Ticking Fast, doch ging es da um erzählte Zeit innerhalb der Geschichte. Zeitliche Aspekte sind beim Film aber nicht nur von inhaltlicher Bedeutung, sondern auch struktureller Natur. Filme, das sind endliche Objekte mit einer bestimmten Laufzeit. Es ist nicht so, dass szenisches Erzählen am Ende einen Film mit einer ganz bestimmten Länge resultieren lassen. Das kann natürlich passieren, aber die Länge eines Films ist im seltensten Fall einfach nur die Summe einer minutiösen Additionsaufgabe. Die Länge eines Spielfilms ist auch eine Charakteristika. Kurzfilm, 90minüter, Überlänge, Dreistundenschwarte – heute wollen wir uns damit beschäftigen, was es mit diesen Zeitschablonen im Film auf sich hat. Irgendjemand muss sich das doch ausgedacht haben.

Die kleine Genrefibel Teil 8: Echtzeitfilme

In diesem Teil der kleinen Genrefibel ticken die Uhren mal ein wenig anders. In der Vorbereitung dieses Artikels fiel mir auf, dass ich ja auch im Bereich Script Development den Begriff Zeit als dramaturgisches Element eines Filmstoffes behandeln wollte. Zum anderen sind Echtzeitfilme selten und weniger Subgenre oder Filmsparte, sondern die letzte Konsequenz eines sehr klaren und nachvollziehbaren Einsatzes von Zeitabläufen innerhalb der Filmhandlung. Weil sich Filme von COCKTAIL FÜR EINE LEICHE bis SILENT HOUSE in Sachen Zeitstruktur gleichen, etablierte sich irgendwann der Begriff Echtzeitfilme.

Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de