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ROGUE ONE

Nun ist es also wieder soweit. Wie in jedem Jahr zu Weihnachten gibt es einen neuen STAR WARS Film aus den Häusern Disney und Lucasfilm. Nee Moment, mit ROGUE ONE startet ja erst die zweite Produktion nach der Disneyübernahme des Lucas-Evangeliums. Nachdem der Mäusemelkkonzern in den letzten vier Wochen ein wahren Marketingfeuerwerk an Trailern und TV-Spots verschossen hat, ist STAR WARS wieder präsent wie nie zuvor. Und doch fühlt es sich anders an als im letzten Jahr bei der lang erwarteten EPISODE VII – THE FORCE AWAKENS. Das mit ROGUE ONE – A STAR WARS STORY nicht die Abenteuer der neuen Helden Rex, Finn und Poe Dameron weitergesponnen werden, dürften auch Unkundige der Saga mitbekommen haben. Gareth Edwards Regieeinstand im STAR WARS Filmuniversum koppelt sich aus der Familiengeschichte der Skywalkers aus und präsentiert sich als erstes Spin-Off der Reihe, wenn man mal von den Ewok TV-Filmen in den achtziger Jahren absieht.

WAXWORK I & II

Nachdem wir uns letzte Woche mit trockenen, kalkulatorischen Aspekten des Horrorfilms beschäftigt haben, wollen wir es mal wieder richtig splattatern lassen. Reisen wir zurück in der Zeit, in eine Epoche des Horrorfilms, die noch wahrlich quietschig war. In unserer Retro Review huldigen wir heute gleich zwei Klassikern. Obgleich sie nicht gänzlich unbekannt sind, fristen sie ein Schattendasein, tauchen selten in den Listen um die besten Horrorfilme aller Zeiten auf und warten weltweit noch immer auf eine adäquate Veröffentlichung auf Blu-ray. Doch damit ist jetzt Schluss! Begeben wir uns auf einen wilden Ritt durch die Geschichte des Horrorfilms – Vorhang auf für WAXWORK von Anthony Hickox.

11.22.63 Der Anschlag

Halbzeit im Kinojahr 2016. Doch so richtig aufregend war`s bislang nicht. Wieder einmal scheint sich zu bestätigen, im Fernsehen werden momentan die interessanteren Geschichten erzählt. 2016 könnte das Serienjahr schlechthin werden. PREACHER, JORDSKOTT, neue Staffeln von GAME OF THRONES, ORPHAN BLACK, MR. ROBOT, DAREDEVIL, GOTHAM, TWELVE MONKEYS und THE LEFTOVERS, nur TWIN PEAKS hat sich nach 2017 verkrümelt. Shame! Ding Ding Ding! Naja, nur kann man schlecht über Serien schreiben, denn einerseits wird man vom fiesen Spoilermob durch die Gassen gejagt, andererseits sind finale Serienfazits schwierige Angelegenheiten, wenn man noch wissentlich 3, 4 oder 5 Staffeln vor sich hat. Ein Dilemma. Ding Ding Ding.

HEATHERS

Ende der Achtziger, Anfang der Neunziger Jahren feierten einige Regisseure ihre größten Erfolge, Tim Burton, die Coen-Brothers, Robert Zemeckis oder Quentin Tarantino, alles Namen, die auch heute noch erfolgreich im Schaugeschäft tätig sind. Ein Name allerdings gehört nicht dazu, obwohl auch er ein ganz großer seiner Zunft hätte werden können – Michael Lehmann. Noch nie von Michael Lehmann gehört? Tja, wie das so ist in Hollywood, es braucht nur einen veritablen Flop und schon darf man nur noch ganz kleine Brötchen backen. Michael Lehmann gewann bereits mit seinem Spielfilmdebüt HEATHERS 1990 den Independent Spirit Award. Ein Jahr später drehte er mit MEET THE APPLEGATES eine ebenso bissige Satire, in der sich eine unbekannte Käferart als brave US-Familie tarnt, um ein Atomkraftwerk in die Luft zu sprengen.

Martyrs, Martyrs

Horrorfilme sind wie gute Weine, dunkelrot, trocken und wohlig im Abgang. Und wie beim Wein gibt es gute und weniger gute Jahrgänge. 2008 ist ein solcher besonderer Jahrgang für den Horrorfilm. Als Indikator dafür dient manchmal das FANTASY FILMFEST, auf dem in eben diesem Jahr 2008 moderne Klassiker wie EDEN LAKE, INSIDE, FRONTIER(S), REC, THE STRANGERS oder SO FINSTER DIE NACHT aufgeführt wurden. Und obwohl ich selbst gar nicht auf den NIGHTS oder dem FANTASY FILMFEST 2008 war, drang eine Kunde auch an mein Ohr. Es erinnerte mich an die gute alte Zeit, in der man noch ahnungslos von so mancher Horrorperle erfuhr, die man unbedingt gesehen haben musste. Ein Raunen ging durch die Foren, da gibt es einen Film, der alles Vorstellbare sprengt, der so extrem und kontrovers war, dass man sich vor ihm fürchten müsse – MARTYRS von Pascal Laugier.

Die kleine Genrefibel Teil 41: STAR WARS

Am heutigen Tag endet eine sehnsüchtige Reise. Schon wieder. Das heißt, eigentlich wird sie gestern enden werden, denn gestern ist gar nicht gestern, gestern ist erst in 3 Tagen. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft verknoten sich zu einem intergalaktischen Knäul. Denn wenn ihr Erdenbürger das hier lest, sind diese drei Tage bereits verstrichen und STAR WARS – THE FORCE AWAKENS läuft offiziell in allen Kinos von Acapulco bis Zeitz. Ich hingegen muss noch warten, drei verfluchte Tage lang. Weil diese Zeit ungefähr so quälend ist, als würde man im Schlund des Sarlacs langsam verdaut werden, rekapituliere ich mein bisheriges Leben mit STAR WARS. Auf das der Kreis sich schließen möge.

I Walked with a Zombie

Die heutige Retro Review Perle ist kein Kleinod der Kindheit aus den seligen achtziger Jahren, trotz seines biblischen Filmalters sah ich den Film erst in den frühen Neunzigern, als man genretechnisch auch auf das TV-Programm angewiesen war. Zwar vertilgte ich schon Unmengen an Videothekenware, aber von dem ein oder anderen Schmankerl las man auch in der Fernsehzeitung. Es war die Zeit, als auch im ZDF zu später Stund manch schauriger Genrefilm lief, der Sender RTL mit “Hildes Wilde Horror Show” eine Art Grindhouse-Doublefeature an Horrorklassikern ausstrahlte, von FRANKENSTEIN, DIE NACHT DER REITENDEN LEICHEN bis DIE SCHLANGE IM REGENBOGEN. Zu jener Zeit sah ich dann auch I WALKED WITH A ZOMBIE, der bei uns ICH FOLGTE EINEM ZOMBIE hieß, ein düsterer Voodoo-Horrorfilm in Schwarz-Weiß aus dem Jahr 1943.

Fantasy Filmfest 2015 Quick’n’Dirty

Zwölf Tage FANTASY FILMFEST in Berlin sind zu Ende. Was für ein Festival in diesem Jahr! Draußen apokalyptische Temperaturen, im gut klimatisierten Saal 8 des CINE STARS in SONY-Center jede Menge coole Genresachen. In diesem Jahr gab es in der Tat ein paar echte Juwelen, sowohl im Vorfeld, als auch als Überraschungen, die man so nicht auf dem Schirm hatte. Wie immer schauen wir uns die Highlights aus meiner Sicht in Kurzreviews an, diesmal sind es sogar elf Filmchen, auf die sich nicht nur die Besucher der restlichen Spielstädte freuen dürfen. Los geht’s!

Ich seh, ich seh

“Guten Abend, gut’ Nacht, mit Rosen bedacht, mit Näglein besteckt, schlupf unter die Deck. Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt. Guten Abend, gut’ Nacht, von Englein bewacht, die zeigen im Traum dir Christkindleins Baum. Schlaf nun selig und süß, schau im Traum ’s Paradies.”  –  1997 schockierte Regisseur Michael Haneke das Feuilleton mit FUNNY GAMES. In der Anfangssequenz des österreichischen Skandalfilms tönte neben Händel und Mozart der Song “Bonehead” der Avantgarde-Metallband Naked City aus dem Autoradio, schrill, schreiend, verstörend.

Frog Dreaming

Jetzt, wo im Mai die Schwimmbäder wieder aufmachen und das alles ausdefiniert sein muss, Killerpollen durch die Luft mäandern und es nirgendwo mehr frische Muscheln zu kaufen gibt (eine Frechheit, wie ich finde), so lasset uns Abschied nehmen von der Schwermütigkeit des Frühjahrs und freudestrahlend in die Zukunft blicken. So, alle in die Zukunft gekuckt? Fein! Dann drehen wir uns jetzt um und blicken wieder zurück. Ich habe erneut einen Klassiker der Kindheit ausgegraben, der zu Unrecht in Vergessenheit geraten ist – wahrscheinlich deshalb, weil jener Film weltweit unter verschiedenen Titeln veröffentlicht wurde. Vorhang auf für FROG DREAMING aka DER GEISTERJÄGER aka THE QUEST aka THE GO-KIDS aus dem Jahr 1986.

Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de