33. Fantasy Filmfest

Das Fantasy Filmfest steht vor der Tür, vom 4. bis zum 29. September dürfen Genrefilmfreunde in sieben Städten Deutschlands wieder ihre Lust nach blutigem Thrill, obskurem Horror oder phantastischem Geplänkel frönen. 51 Filme gehen an den Start, zehn davon im Fresh Blood Wettbewerb für Debüt- oder Zweitwerke junger Genrehaudegen, ein Director’s Spotlight und ein Centerpiece sind auch wieder dabei, mit einem Eröffnungsfilm geht es los und es endet mit dem Abschlussfilm, wer kommt auf solche Ideen? Natürlich Rosebud Entertainment, welche wieder auf diversen Festivals die Rosinen aus dem Genrekuchen gepickt haben.

Die kleine Genrefibel Teil 76: Buddy Movies

Alle lieben sie, die heroischen Filmhelden und finsteren Filmschurken, welche unermüdlich kämpfen und querulieren, egal ob im süffigen Feinripphemd oder im Gummianzug, egal ob mit Augenklappe oder Eiserner Lunge. Helden und Bösewichter, die einsamen Wölfe der Pappmachéwelten, werden geliebt wegen ihrer Ikonographie. Aber wenn man mal genau nachdenkt, fällt einem auf, dass Einzelhelden und Autonomantagonisten gar nicht so mitreißend sind wie andere Figuren, beziehungsweise Figurenkonstellationen. Klar steht der Held und der Widersacher in einem Konflikt und beide in einer gewissen Abhängigkeit zueinander. Aber die Dramen mehren sich, wenn wir es mit zwei gut befreundeten Hauptfiguren zu tun haben, bestenfalls Männer, besterenfalls Antipoden. Beliebter als Einzelfiguren wie Superheld oder Schurkenschlingel, so behaupte ich jetzt mal nonchalant, sind nämlich Duos.

Strange, Stranger, Stranger Things

Wir befinden uns derweil über dem Zenit der Jahresmitte, die Sonne plustert sich gerade wieder auf, um dem Sommer Zunder zu geben. Rekordsommer. Früher, da gab es mal den Kinosommer, aber diese Zeiten scheinen vorbei. Nichts desto Trotz kann man sie noch im Lichtspielhaus finden, die alten Helden des 90er Jahre Sommerkinos wie Spider-Man, die X-MEN oder die MIB. Auch DER KÖNIG DER LÖWEN kommt nochmal vorbeigeschnurrt. Aber als Filmfan von heute weiß man, dass den Neuauflagen nicht zu trauen ist. Denn früher war alles besser, so sagt es nicht nur der Filmvolksmund. Dieses Gefühl, welches man in den 80ern und 90ern hatte, als die großen Kultfilme anliefen, es lässt sich nur schwer reproduzieren. Bittere Enttäuschung an allen Fronten, echt Horrorshow.

Die kleine Genrefibel Teil 75: Zombieland

Die kleine Genrefibel feiert mit ihrer 75. Ausgabe ein besonderes Jubiläum. So wollte ich ihr und allen Genrefans da draußen auch ein ganz besonderes Jubiläumsgeschenk machen. Da das Thema für Folge 75 schon länger fest stand, erwirkte ich allein mit dem Amtsgericht Tiergarten in Berlin die Entschlagnahmung des seit 1983 indizierten und seit 1991 eingezogenen Klassikers DAWN OF THE DEAD von George A. Romero, auch bekannt als ZOMBIE. Die Zombies im Kaufhaus stehen also bald wieder im Kaufhaus. Und da sind wir auch schon mittendrin im Gedärmgewühl. Der Zombie, kaum eine andere Horrorgestalt erfreut sich nach Jahrzehnten solch großer Beliebtheit wie der schlurfende oder rennende Untotenmoderhaufen. Höchste Zeit also, ihn gehörig hochheben zu lassen.

Die kleine Genrefibel Teil 74: Hardest Sci-Fi

Willkommen zurück an Bord der kleinen Genrefibel, werte Astrophysiker und Nanologen, und wieder befassen wir uns mit einer der großen Säulen der Phantastik, der Science-Fiction. Im Periodensystem der Genreelemente allerdings gibt sich die Science-Fiction weniger variabel als beispielsweise der Horrorfilm, der sich in dutzende Subgenres unterteilt. Science-Fiction und Fantasy im Film verästeln sich nicht so kapillarartig, ihre Prägungen erfuhren sie vielmehr aus der Literatur. Innerhalb des Science-Fiction Films gibt es vermehrt Fehldeutungen und irrige Annahmen. STAR WARS ist Fantasy, STAR TREK dagegen Science-Fiction? Keins von beiden ist faktisch richtig. Was also ist Science-Fiction und wie kann man diese Säule der Phantastik genauer unterteilen?

G For Genrenale

Es gibt viele unschöne Dinge mit G am Anfang, Genickbruch, Gentrifizierung, Genmanipuliertes oder Generationskonflikte, ein paar ganz nette Sachen wie Genussmittel oder Genesungswünsche, aber nur ganz wenige Angelegenheiten, die wirklich aufregend sind. Bis vor ein paar Jahren wäre mir da nur Genitalbereich eingefallen, doch diese Zeiten sind Gott sei Dank vorbei. Denn seit es jenes “tiny little german genre festival” in Berlin gibt, hat faszinierende, phantastische, fesselnde, wilde, subversive, mutige und vor allem leidenschaftliche Genrefilmkultur aus deutschen Landen wieder ein Synonym – die GENRENALE.

GENRENALE6 NEW BLOOD: THE RETURN

Welcome Back In Hell, Ihr Pfähler, Schlitzer, Gunslinger, Reptoloiden, Cyborgs, Wizards, Bärenköpfer, Endzeitstreifer, Zombiejäger, Zombiejägerinnen, Witches & Bitches, Superhelden, Freaks und Freischärler des Subversiven. Willkommen zurück zur GENRENALE6, jenem phantastisch-fantastischen Festival, welches sich ganz dem Deutschen Genrefilm verschrieben hat. Nach einem Jahr Pause ist der Durst nach frischem Blut umso größer und alles ist saftiger als zuvor. Statt im Februar entzündet die GENRENALE nun im Mai ein Genrefeuerwerk, zum ersten Mal gastiert das Filmfestival im UCI Kinowelt Colloseum Berlin anstelle im Genrenalepalast Berlin Babylon, NEW BLOOD ist das neue Motto, der Rest bleibt gewohnt grandios:  sechs Langfilme, 50 Kurzfilme an vier Tagen, Pitching & Podium, frische Blutkonserven mutiger junger Filmemacher, bekannte Festivalurgesteine, was für Rückkehr!

Die kleine Genrefibel Teil 73: Dogma 95

Es ist Film, Zeit, dass sich was dreht. Denn Film bedeutet Bewegung, Movie, das kommt von moving pictures, gemeint ist das bewegte Bild. Auch wenn wir in der Kleinen Genrefibel den Weg des Films durch die Jahrzehnte fast ausschließlich an Genres und Subgenres festmachen, bedeutet das nicht, dass es nicht auch andere Auslöser für diverse Richtungsänderungen innerhalb der Filmkunst gab. In der Kleinen Genrefibel Teil 54: Viva España haben wir bereits eine solche kennengelernt, die spanische Kulturrevolution “Movida Madrileña”, welche nach dem Ende der Franco-Diktatur auch dem spanischem Film eine solche neue Richtung gab. Nicht nur Genres haben das Gesicht des Films verändert, manchmal dachte man in größeren Dimensionen.

Fantasy Filmfest Nights 2019

10 Filme – 2 Tage – 7 Städte – April 2019 – zusammen macht das 2038 Quadratmikromori Genreunterhaltung, was immer das auch heißen mag. Es ist wieder Zeit für die Fantasy Filmfest Nights, bereits die zweite Ausgabe 2019 nach den gelungenen White Nights im Januar mit Highlights wie THE FAVOURITE, DESTROYER und LORDS OF CHAOS. Welch schmackhaft Carte Blood hat Rosebud Entertaintment in diesem Jahr zusammengestellt? Zwei berühmt-berüchtigte Serienkiller kehren auf die Leinwand zurück, diverse Horrorlegenden und Leichenflüsterer geben sich ein Stelldichein, Sci-Fi-Splatter & Old School Slasher sind an Bord, dazu gibt’s ominös Animiertes, krachiges Asiakino und exploitative Ergüsse aus der S. Craig Zahler Werkschau. Hereinspaziert!

Die kleine Genrefibel Teil 72: Cosa Nostra

Das Kino ist nicht unbedingt ein moralisches Korrektiv, wenn es um die Darstellung von Kriminalität geht. Während Gewalt im Film oft stumpf und plakativ visualisiert wurde, neigte es in Sachen Verbrechen und Verbrecher mitunter zur Glorifizierung. Das beginnt beim Verständnis für kleinkriminelle Kassenentleerer und endet in der morbiden Faszination für grausame Serienmörder. Ohne Phantasie gibt es keine Verbrecher und keine Dichter. Wir haben uns in der kleinen Genrefibel schon häufig mit gesetzeswidrigen Elementen befasst, doch widmen wir uns nun der Königsdisziplin in Sachen Verbrechen – der organisierten Kriminalität.

Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de