Die kleine Genrefibel Teil 70: Treasure Hunter
“Arm am Beutel, krank am Herzen, schleppt’ ich meine langen Tage. Armut ist die größte Plage, Reichtum ist das höchste Gut! Und, zu enden meine Schmerzen, ging ich, einen Schatz zu graben. Meine Seele sollst du haben! Schrieb ich hin mit eignem Blut.”
Willkommen zurück, Goldschürfer und Schatzsucher, auf unserer gemeinsamen Suche nach den verborgenen Grälen, Dublonen und Juwelen der Filmgeschichte. Ganze 70 Folgen ist die kleine Genrefibel nun schon alt und selbst bereits ein Relikt mythologischer Vorzeit. Ob sie wohl auch einst ausgebuddelt werden wird, auf einer alten Festplatte, unter Geröll und Felsenwerk? Wir wissen es nicht. Was wir aber wissen ist, die vorweihnachtliche Genrefibel ist immer eine heimelige Reise in die großen Sehnsüchte unserer Kindheit. Wenn wir auch vieles werden wollten, ob Cowboy, Astronaut oder Geheimagent, es war eine Sache, die uns alle antrieb und einte. Es war die Suche nach dem großen Abenteuer.
Was ist eigentlich ein Abenteuer? Ein Abenteuer ist eine Reise mit einem klaren Ziel. Derer gibt es viele in der Welt der Abenteurer, vor allem im Film, und auch wir haben uns bereits mit mutigen und halsbrecherischen Abenteurern beschäftigt. Nicht alle suchten nur nach Gold und Reichtümern. Die großen Entdecker strebten nach Ruhm, Seefahrer lockte die Ferne und das Unbekannte. Ritter kämpften für Krone und Vaterland, Mantel- und Degenhelden für Freiheit und Gerechtigkeit. Der Abenteuerfilm gab all ihnen ein Zuhause in einem jeweils eigenen Subgenre. Doch noch eine weitere Gruppe von abenteuerlichen Helden erfüllte die Herzen von Junggebliebenen bis heute – Jäger nach verlorenen Schätzen und Relikten der Menschheitsgeschichte – Treasure Hunter.
Während die abenteuerlichen Subgenres um Piraten, Ritter oder Helden in Sandalen und Mänteln meist historisch verortet waren, sind Schatzjäger fast immer Figuren der neueren Gegenwart, die nach Schätzen aus der Vergangenheit suchen. Im Gegensatz zu Geschichtsstoffen, die seit Anbeginn des Filmzeitalters die Menschen faszinierten, war der Schatzjäger eher ein moderner Typus Abenteurer. Denn die Hochzeiten des Goldrausches oder der großen archäologischen Funde und die Entwicklung des Medium Films fielen fast in die gleiche Ära. 1873 entdeckte Heinrich Schliemann Troja, um 1880 vermaß William Matthew Flinders Petrie die ägyptischen Pyramiden, ein paar Jahre später begann die Suche nach dem Grab von König Echnaton.
Für den frühen Film waren diese aktuellen archäologischen Entdeckungen Gold wert, denn in ihnen lagen spannende Geschichten aus Vergangenheit und Gegenwart inne, alte Kulturen und Völker, aber auch Forscherdrang und Wissensdurst derer, die nach den Schätzen der Vergangenheit suchten. Während man bei Stoffen um Piraten oder Ritter nur auf die historische Quelle zurückgreifen konnte, gab es bei Schatzsuchern der Moderne dieses gewisse Kribbeln der Nahbarkeit. Theoretisch konnte jeder losziehen und nach einem Schatz graben. Den Typus des Treasure Hunters aber formte nicht nur die Archäologie, sondern auch die Trivialliteratur.
Expeditionen in die dunklen Regionen dieser Welt
Es waren die modernen Abenteuerromane von Autoren wie Robert E. Howard (Kull of Atlantis), Edgar Rice Burrough (Tarzan) oder H. Rider Haggard (King Solomon’s Mines), die in Pulp Magazinen veröffentlicht wurden und die den Typus des schatzsuchenden Abenteurers mehr prägten als die realen Vorbilder seinerzeit, obgleich der von damaligen Archäologen ebenso beeinflusst wurde. Aber ein Schatzsucher war mehr als nur ein Bücherwurm oder ein Altertumsforscher, er war eine Heldenfigur mit Idealen, schroffen Ecken und Kanten sowie einer gewissen Raubeinigkeit.
Fragt man heute nach einem berühmten Schatzjäger der Filmgeschichte, fällt die Antwort leicht – denn in Henry Walton Jones, jr., Rufname Indiana Jones, fanden sich alle Elemente dieses Typus, quasi die Essenz des Abenteurers. Doch als 1981 der Film JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES in den Kinos startete, war das eigentlich ein bereits ein Revival jener Subsparte des Abenteurerfilms, die bereits zu Beginn des Kinozeitalters bedient und vom Kinozuschauer geliebt wurde.
Einer der ersten Helden jener Ausprägung war ein Großwildjäger und Abenteurer namens Allan Quatermain aus dem Roman King Solomon’s Mines von H. Rider Haggard. Der Abenteuerroman um die fiktive Figur Allan Quatermain erschien erstmals 1885, doch auch der Vorfahre von Indiana Jones hatte ein reales Vorbild, und zwar den englischen Großwildjäger Frederick Courteney Selous.
Allan Quatermain erlebte gefahrvolle und aufregende Abenteuer auf dem Kontinent Afrika, seinerzeit “Schwarzer Kontinent” genannt, für die damalige “westliche” Bevölkerung ein “Land” voller Exotik und Gefahren, fern der industriellen Gegenwart. In einer Zeit, in der alles entdeckt schien, waren Abenteurer und Schatzjäger die letzten großen Helden der Vorkriegsära. Ein völlig verzerrtes Abbild der Realität, denn die Kolonialansprüche diverser westlicher Länder waren alles andere als romantisch.
Aber in der Trivialliteratur und im jungen Kino waren es vor allem große Dramatik und Schauwerte, die die Leser und Zuschauer begeisterten. So wurde H. Rider Haggards Roman King Solomon’s Mines aus dem Jahr 1885 bereits 1919 verfilmt. 1937 entstand eine weitere Adaption, gefolgt vom berauschenden Farbfilm aus dem Jahre 1950 mit Deborah Kerr und Stewart Granger als Allan Quatermain. Bis heute gibt es 13 Verfilmungen des Stoffes, der auch dank des Erfolges von JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES ein Revival in den 1980er Jahren erfuhr.
In QUATERMAIN – AUF DER SUCHE NACH DEM SCHATZ DER KÖNIGE und QUATERMAIN 2 – AUF DER SUCHE NACH DER GEHEIMNISVOLLEN STADT mimte Richard Chamberlain den Abenteurer Allan Quatermain, der aber nur einen alberne Verschnitt der Figur Indiana Jones darstellte. 2004 schlüpfte Patrick Swayze in die Rolle des Großwildjägers, zudem verkörperte Sean Connery eine gealterte Version von Allan Quatermain im steampunkigen DIE LIGA DER AUßERGEWÖHNLICHEN GENTLEMEN.
Der Erfolg von H. Rider Haggards Roman und den ersten Kinoadaptionen begründeten das aufregende Treasure Hunter Subgenre, dessen Höhepunkte in den 40er und 50er Jahren lagen. Für das Kino war diese Sparte eine äußerst ergiebige Stoffquelle, mit dem Farbfilm konnte man die exotischen Wunderwelten adäquat abbilden, es gab einen Helden, es gab eine Quest und ein unbedingtes Ziel – den Schatz. Er ist das wichtigste Element im Subgenre, nicht selten taucht ein Ort oder ein Schatz bereits im Titel auf.
Es war nicht nur der Reichtum, der ob eines gefundenen Schatzes gewiss war. Es war die pure Abenteuerlust in exotischen Ländern voller Gefahren wie wilde Tiere oder Eingeborene. Aus heutiger Sicht ist diese Phase des Films eher schwierig zu bewerten, denn in jener Zeit hatten die großen europäischen Nationen noch diverse Weltmachtsphantasien hinsichtlich ihrer Kolonialpolitik.
Die Abenteuerfilme rund um Schatzsucher auf fremden Kontinenten waren nicht selten mit rassistischen Motiven durchzogen, die Sichtweise ausschließlich von der westlichen Zivilisation geprägt. Die Filme jener Zeit haben nicht versucht, dieses Bild realistisch zu relativieren, im Gegenteil, sie haben es noch befeuert. Der Kolonialismus und Imperialismus wurde im Abenteuerfilm bis in die 60er Jahre hinein vollkommen romantisiert. Erst spät wurden politische Sichtweisen im Genre gespiegelt.
Dramaturgisch waren die meisten Schatzsuchen auf unbedingten Erfolg ausgelegt, nur wenige Filme behandelten das Scheitern einer Mission oder Suche wie DER SCHATZ DER SIERRA MADRE aus dem Jahr 1948. Das waghalsige Gelingen der Expedition war der dramaturgische Motor jener Geschichten und der Grund für ihren Erfolg an der Kinokasse. Wie viele andere Subgenres ging es aber auch mit dem Abenteuerfilm ab den 60er Jahren erstmal bergab, doch sein Revival wurde dafür umso mehr gefeiert.
“Das Kreuz gehört in ein Museum!” – “Da gehören sie auch hin.”
Beflügelt durch ihren immensen Erfolg an der Kinokasse mit abenteuerlicher Science-Fiction und Fantasy (STAR WARS) und Nervenkitzel (DER WEIßE HAI) nahmen die Filmemacherfreunde George Lucas und Steven Spielberg im Jahre 1981 den Typus des Schatzjägers wieder auf und führten ihn zu einem riesigen Erfolg an der Kinokasse, der das ganze Subgenre reanimierte.
Dieser Erfolg basiert vor allem auf zwei Säulen. Zum einen wurde die Figur des Treasure Hunters noch weiter verdichtet. In den Anfangsjahren nannte man eine solche Abenteuerfigur einen Swashbuckler, zu Deutsch Haudegen. Er war die archetypische Figur eines Abenteurers, sympathisch, gewitzt und immer siegreich. Mit der Figur Indiana Jones wurde dieser Typus ein wenig gebrochen und um Aspekte des Antihelden der 1970er Jahre bereichert, was ihn realistischer und vor allem nahbarer machte.
Die Figur Indiana Jones hatte noch mehr Vorbilder. Neben den Romanfiguren Allan Quatermain und auch James Bond aus der Feder von Sir Ian Fleming gab es einige echte Archäologen, die Pate standen, wie der Forscher Hiram Bingham, der 1911 die Ruinenstadt Machu Picchu freilegte. Indiana Jones, eigentlich Henry Walton Jones, jr., geboren am 1. Juli 1899, war Archäologe an der Universität von Chicago, aber er war nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Abenteurer, Revolverheld, Frauenschwarm, Raubein und Dickkopf. Eine perfekte Figur, entworfen von George Lucas, die mit dem jungen Harrison Ford eine Idealbesetzung fand.
Die zweite Säule war die mythisch aufgeladene lebendige Geschichte, die in den Objekten der Begierden schlummerte. Es war nicht nur der monetäre Wert jener Relikte, es war ihre Aura. “Wir stolpern nur so durch die Geschichte, aber das, das ist Geschichte.” heißt es in JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES, in dem es um die verschwundene Bundeslade ging, welche die zehn Gebote beinhaltet, die Moses vom Berg Sinai brachte und darin verstaute. All diese Elemente ließen den ersten Indiana Jones Film 1981 an die Spitze des Kinoolymps katapultieren und JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES holte das Subgenre im Alleingang zurück.
Es war vor allem die menschliche Seite der Figur Indiana Jones, die für den Zuschauer greifbar wurde. Er war nicht nur spröder Wissenschaftler, er war ein Actionheld mit Ecken und Kanten. Er liebte seinen Beruf, mehr noch seine Berufung, die Relikte der Begierde vor den falschen Händen zu schützen und der Wissenschaft wie Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Darüber hinaus liebte er zünftige Prügeleien, natürlich schöne Frauen, er hatte Humor, war zynisch und die zwei einzigen Dinge, die er hasste, waren Nazis und Schlangen.
Nach JÄGER DES VERLORENEN SCHATZES kam 1984 das Prequel INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES in die Kinos, welcher in Indien spielte, gefolgt von INDIANA JONES UND DER LETZTE KREUZZUG, der 1989 die Trilogie fürs Erste schloss. Die 80er Jahre wurden durch diese drei Filme zu einem wahren Tummelplatz für Schatzjäger und Reliktsucher. Sie waren so eng an das große Vorbild angelehnt, dass man von den sogenannten Indiana Jones Rip Offs als eigene Subsparte sprechen kann.
Kaum eines dieser Heldenabziehbild aber kam an das große Vorbild heran. Stattdessen trugen Figuren wie JACK HUNTER, TENNESSEE BLACK oder DAKOTA HARRIS einfach nur Schlapphut und Peitsche, an die wertvollen Relikte, die sie suchten, kann sich auch der größte Filmfan kaum erinnern. Auch Allan Quatermain, der von Richard Chamberlain 1985 wieder zum Leben erweckt wurde, war eher ein Abenteurer der albernen Gestalt ohne Charisma, Sexappeal und vor allem ohne Ideale.
Es gab nur wenige Ausnahmen an gelungenen Indiana Jones Verschnitten. Einer davon war Jack T. Colton, gespielt von Michael Douglas, in Robert Zemeckis Kinoerfolg AUF DER JAGD NACH DEM GRÜNEN DIAMANTEN von 1984. In diesem Kultfilm stimmt die Schatzjägerformel und die Figuren sind überaus sympathisch. Ein Jahr später allerdings folgte die Schnellschussfortsetzung AUF DER JAGD NACH DEM JUWEL VOM NIL, die sich in die Riege der mittelprächtigen Indiana Jones Verschnitte einreihte.
Etwas hatten die 80er Jahre in Sachen Abenteurer der heutigen Zeit voraus. Hier wurden keine altersgerechten Verschnitte des Genres produziert, von wenigen Ausnahmen wie den DUCKTALES Film oder einer Zeichentrickadaption von King Solomon’s Mines abgesehen. Warum auch, die echten Abenteurerfilme waren gerade für die Kids regelrechte Sensationen. Hier und da gab es mal Ärger wie um INDIANA JONES UND DER TEMPEL DES TODES bezüglich düsterer Brutalität, aber die Kids liebten die Tonalität und auch die Gewalt. Einen Schatz suchen, bestenfalls noch mit passender Schatzkarte, und dafür eine Vielzahl von Gefahren bewältigen, gern auch mit Fäusten, Peitschen oder Revolvern, das war für viele Generationen ein reiner Abenteuertraum.
X (never) marks the spot
Am besten verdichtete das 1985 Richard Donners Abenteuerspaß DIE GOONIES nach einem Drehbuch von Steven Spielberg, einer der wenigen Filme, die ohne einen Indiana Jones Klon auskamen und dennoch die selbe Magie versprühten. Dramaturgisch war eine Schatzsuche selten nur um ihrer selbst Willen nötig. Der Schatz an sich als einer der Motoren des Storytelling begründete nicht immer die Motivation der Hauptfiguren.
QUATERMAIN von 1985 vermasselt genau das gründlich, denn wirklich wichtig scheint niemandem der Fund von König Salomons Schätzen zu sein. In den Indiana Jones Filmen geht es immer darum, dass finstere Mächte sich der Magie der alten Relikte bedienen wollen. Und in DIE GONNIES ist der Schatz der einzige Rettungsreif für das bedrohte Zuhause. Den Schatz zu finden, bedeutet für die Protagonisten immer auch ein Stück Selbstlosigkeit. Raffgier ist immer dem Antagonisten vorbehalten.
Oft ist der Schatz von einem Mythos umgeben, nicht wenige Filme tangieren deshalb das Fantasygenre, ohne gleich in große Phantasterei auszuarten. Zu einer Schatzsucher gehört aber immer auch eine gehörige Portion Grips, um zum Beispiel eine Schatzkarte lesen und deuten zu können. Es verlangt den Schatzsuchenden jede Menge Mut ab, sich den Gefahren der Suche zu stellen und sie zu überwinden. Und am Ende steht nicht nur der Fund eines Objektes, sondern auch der Weg zurück nach Hause.
Mit INDIANA JONES UND DER LETZTE KREUZZUG endete die zweite Hochphase des Abenteuerfilms im Kino, im TV aber ging sie noch ein Stück weiter. Zwischen 1992 und 1996 produzierte George Lucas eine Prequel Fernsehserie namens DIE ABENTEUER DES JUNGEN INDIANA JONES mit Sean Patrick Flanery als Henry Jones jr.. Darin verschlägt es Young Indy in verschiedene Ecken der Welt- und Zeitgeschichte, was mit großem Aufwand inszeniert wurde, im Gegensatz zu den Kinofilmen steht hier aber kaum Action im Vordergrund. Lucas selbst sah die Serie eher als moderner Geschichtsunterricht.
Trotz des großen Namens und der unglaublichen Akribie an den Stoff war der Serie kein großer Erfolg beschieden, trotz diverser Gastauftritte von jungen Stars wie Daniel Craig oder Catherine Zeta Jones, aber auch Ian McDiarmid und Christopher Lee. Auch Harrison Ford mimte nochmal eine ältere Version seiner Paraderolle. Aber die große Zeit der Schatzsucher war vorbei. Nur hier und da gab es noch ein paar denkwürdige Auftritte von Indiana Jones Verschnitten wie in DIE MUMIE oder TOMB RAIDER.
Diana Joans und das Geheimnis des Puderdöschens
Apropos, Schatzjägerinnen waren in diesem Genre eigentlich eine Seltenheit. Das lag vor allem an der Dramaturgie der Filme, die um einen männlichen Helden gestrickt waren und bei denen Frauen oft nur kreischen oder sich ekeln mussten. Eine Figur wie Lara Croft war zwar ebenfalls von Indiana Jones inspiriert, aber sie entstammte einem anderen Medium, nämlich einem Videospiel.
Nach dem immensen Erfolg der ersten TOMB RAIDER Videospiele war es nur eine Frage der Zeit, bis man eine Schauspielerin fand, welche die Lara Croft auch auf einer Kinoleinwand spielen konnte.
2001 und 2003 entstanden zwei Verfilmungen mit Angelina Jolie in der Rolle der Lara Croft, die einem Indiana Jones in nichts nachstand und neben Pistolen noch über ganz andere Waffen verfügte. Das war durchaus unterhaltsam, aber auch reichlich artifiziell.
2018 wurde das Videospiel Reboot TOMB RAIDER auch im Kino neu aufgerollt, Alicia Vikander mimte eine jüngere, realistischere Lara, exotische Orte und verborgenen Relikte gab es indes immer noch zu entdecken. Neben der Ikone Lara Croft schaffte es noch ADÈLE UND DAS GEHEIMNIS DES PHARAOS zu einen vergnüglichen Abenteuerfilm, der Rest ist leider kaum der Rede wert.
Auch wenn die große Zeit der Schatzsucher vorbei schien, man traf sie immer Kino immer mal wieder, zum Beispiel in der Reihe um Verfilmungen der Bücher von Dan Brown mit THE DA VINCI CODE, ILLUMINATI und INFERNO. Auch Nicolas Cage versuchte sich als Indiana Jones Verschnitt in zwei Teilen NATIONAL TREASURE. 2008 kam auch der große Indiana Jones zurück auf die Kinoleinwand, doch er enttäuschte die Fans zu Teilen, obgleich auch INDIANA JONES UND DAS KÖNIGREICH DES KRISTALLSCHÄDELS überaus rasant und unterhaltsam war.
Seither ist die Kinowelt auf der Suche nach einem echten Nachfolger, möglicherweise erleben wir in ein paar Jahren ja noch einen fünften Teil der Indy Reihe. Die letzten großen Abenteuerfilme um Schatzjäger und Reliktsucher waren Steven Spielbergs nostalgischer TIM UND STRUPPI UND DAS GEHEIMNIS DER EINHORN, DIE VERSUNKENE STADT Z und der neue TOMB RAIDER. Eine Reunion der GOONIES wäre ein Traum, ein neuer fulminanter Indiana Jones Film sogar eine regelrechte Offenbarung, so es Lucas, Spielberg und Ford nochmal hinkriegen.
Das Schöne an diesem Subgenre aber ist, die meisten Filme dieser Sparte sind zeitlos, auch wenn die Anfänge der Filmabenteurer heute in Sachen Kolonialpolitik einen faden Beigeschmack haben. Aber der Traum vom großen Schatz, den es am Punkt X zu finden gibt, begeistert auch heute noch Generationen von Kids und Junggebliebenen. Mit Schatzkarte und Klappspaten losziehen und nach alten Relikten buddeln ist zwar heute nicht mehr so einfach, aber dafür gibt es ja Filme, sich dieser Sehnsucht hinzugeben.
Bis dahin ein schönes Weihnachtsfest, ihr Jäger der verlorenen Filmschätze!
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In der Reihe DIE KLEINE GENREFIBEL habe ich es mir zur Aufgabe gemacht, sämtliche Genre, Subgenre, Mikro- und Nanogenre des Genrefilms vorzustellen. Eine Aufgabe, die mich bis weit nach mein Lebensende beschäftigen wird. Ich lege den Fokus auf Dramaturgie und Buch, werde mich aber auch mit der Inszenierung sowie den jeweils besten Vertretern befassen.
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