Augenfänger

Am Anfang war das Bild. Noch bevor ein Hauptplakat in den Schaukästen der Kinos landet, kündigen Teaserplakate auf kommende Filmgroßereignisse an. Wie lange es diese Art des Marketings schon gibt, kann ich gar nicht so genau sagen. Ich glaube allerdings, Teaserposter kamen erst in den Neunziger Jahren in Mode. Das Tolle an Teaserplakaten ist die Reduzierung des Films oder des Plots auf ein schlichtes Bild, Logo oder Moodvisual. Es muss im Kopf des Betrachters eine Initialzündung hervorrufen. Aus diesem Grund ist das Verwenden von Teaserpostern auch nur in bestimmten filmischen Bereichen wirklich sinnvoll. Denn ein „Teasen“ ergibt nur dahingehend Sinn, wenn man eine Verbindung zu etwas Bekanntem herstellen kann. Einfachstes Beispiel ist das SUPERMAN-Symbol, bei dem jeder weiß, um was es sich handeln könnte.

 

Teaserposter erfüllen ganz andere Aufgaben als Hauptplakate. So muss auf Teasern kein Filmtitel oder der Name des Hauptdarstellers stehen, es ist sogar eher hinderlich. Ein Teaserposter ist ein Augenfänger, ein Heißmacher. Weniger ist da Mehr. Vorrangig finden Logos oder Symbole Verwendung, aber das Teaserplakat ist auch die beste Plattform für Loglines und Einzeiler.

 

Was kann man im Stoffentwicklungsprozess von Teaserpostern lernen? Sehr viel! Ein Autor sollte klar mit Worten arbeiten, wenn er einen Stoff konzipiert, schreibt. Aber da der Autor seinen Stoff auch irgendwann mal an den Mann oder die Frau bringen will, sollte er auch visuell und plastisch pitchen. Wir sprechen hier von Filmen, und das sind in erster Linie nun mal Bilder.

 

Teaserplakat Ratespiel

 

Mit einem Teasermotiv kann man wunderbar Stimmung, Look, Mood und Stil visualisieren. In Verbindung mit einer knackigen Plotline macht das auch einen Pitch zu einem Augenfänger. Deshalb genug der Worte, so lasst uns endlich Bilder sehn. Meine zehn ausgewählten Teaserplakatbeispiele sollen keine Best Of sein, auch kein Quiz, obwohl Filmeraten beim Testpublikum sehr gut ankamen. Deswegen stellen die folgenden zehn Teaser eher einen Querschnitt von dem dar, wie man mit dieser Marketingform umgehen kann: durch Symbolik, Assoziation, Stimmungsmache und Loglinekreativität. Viel Spaß beim Raten.

 

 

 

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Noch vor dem Hauptmotiv und sämtlichen neuen Plakatvarianten wie Charakterposter ist das Teaserplakat eine kleine Kunstform für sich. Wer sich mehr für Filmplakate interessiert, findet ein sehr gutes Archiv bei IMP AWARDS oder bei DER PLAKATEUR.

 

 

One Comment

  1. Antworten
    rikenbaker 24. April 2013

    Naja, die Teaserposter erraten ist nun wirklich keine olympische Disziplin. Wer sie aber als Erster hier im Kommentarbereich korrekt auflistet, bekommt ein schickes Postkartenset von DJANGO UNCHAINED! Bitteschön!

    Postkarten

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Christian Hempel | Autor, Dramaturg und Stoffentwickler | Gesslerstraße 4 | 10829 Berlin | +49 172 357 69 25 | info@traumfalter-filmwerkstatt.de